Abschied in den Ruhestand: Prof. Dr.-Ing. habil. Petra Winzer verlässt die Bergische Universität
Petra Winzers wissenschaftliche Wurzeln liegen an der TU Dresden. Dort studierte sie Elektrotechnik und Arbeitsingenieurwesen und promovierte extern über „Prozessoptimierung am Beispiel der Sanitärraumzellenproduktion“. Ihre externe Habilitation zum Thema „Ganzheitliche Fabrikgestaltung in der Wechselwirkung mit der Qualitätswissenschaft“ schloss sie an der TU Berlin ab.
Nach langjährigen Dozentinnen-, Forschungs- und Beratungstätigkeiten zu Aufbau und Umsetzung von integrierten Managementsystemen kam sie 1999 an die Bergische Universität. Ihre Aufgabe: das neue Fachgebiet Produktsicherheit und Qualitätswesen aufzubauen. In der Folge entstand u.a. das „Master of Science“-Programm Qualitätsingenieurwesen – der nach wie vor einzige universitäre Studiengang mit diesem Schwerpunkt. Die Absolventinnen und Absolventen sind bei den Unternehmen sehr gefragt, schließlich bringen sie Know-how aus ganz unterschiedlichen Bereichen mit und können deshalb als Multi-Beauftragte zum Einsatz kommen“, erklärt Petra Winzer. „Während des Studiums haben sie zum Beispiel die Möglichkeit, Zusatzqualifikationen wie den Six Sigma Green Belt, den Quality System Manager Junior oder den Excellence Assessor zu erwerben.“
2008 übernahm sie dann die neugeschaffene Position der Prorektorin für Transfer und Internationales. „Eines meiner Ziele war, die Universität stärker mit der bergischen Region zu verbinden“, sagt Petra Winzer. „Dazu habe ich u.a. einen Runden Tisch ins Leben gerufen, der Ausgangspunkt für viele weitere Formate und Kooperationen war. Zum Beispiel den Bergischen Bildungs- und Innovationskongress, die Innovationsdrehscheibe, Wanderausstellungen zu Forschungsprojekten und auch eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit mit der IHK.“ Zudem rief sie eine Arbeitsgruppe „Internationales“ ins Leben, in der eine Vertreterin bzw. ein Vertreter aus jeder Fakultät mitwirkt. „Internationale Aktivitäten kann man nicht von oben runterdeklinieren, deshalb habe ich mich für einen Bottom-up-Ansatz entschieden und viele von den Kolleginnen und Kollegen ins Boot geholt, die sich bereits zu diesem Thema engagieren.“ Der nächste logische Schritt war die Initiierung von Länder- und Regionenbeauftragten in 2012. Sie sind inzwischen etabliert und bündeln und fördern die Beziehungen der Bergischen Universität zu Hochschulen und sonstigen Einrichtungen im Ausland.
Parallel zu ihrer Tätigkeit an der Bergischen Universität arbeitete Petra Winzer in vielen nationalen wie internationalen Gremien mit. Ein Beispiel: Seit 2006 ist sie berufenes Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften e.V. Dort hat sie u.a. das Netzwerk Sicherheit ins Leben gerufen und wirkt auch im Netzwerk Produktentstehung mit. „Diese Aktivitäten bei acatech werde ich im Ruhestand aufrechterhalten. Und wer weiß, vielleicht ergibt sich dabei nochmal die Chance auf eine neue Herausforderung.“