Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Alternative Antriebe: Fährt die Feuerwehr bald mit Wasserstoff?

11.08.2021|10:34 Uhr

Der Mobilitätstrend hin zu alternativen Antrieben hat auch die Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen erreicht. Doch unter welchen Rahmenbedingungen kann ein sogenanntes Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) angetrieben werden, ohne Einsatzfunktionen einzubüßen? Dieser Frage gingen Forscher*innen um Prof. Dr.-Ing. Uli Barth vom Lehrstuhl Methoden der Sicherheitstechnik/Unfallforschung an der Bergischen Universität Wuppertal in Kooperation mit dem schwäbischen Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen und feuerwehrtechnischem Zubehör Albert Ziegler GmbH nach.

Schon heute wird beispielsweise ein diesel-elektrisches Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug (eLHF) in Amsterdam, Berlin und Dubai getestet. Dies bewirkt signifikante Reduzierungen der Fahrzeugemissionen. „Durch Nutzung von Wasserstoff als Energieträger lässt sich lokal ein vollständig emissionsfreier Betrieb frei von fossilen Kraftstoffen nachtankbar realisieren. Mit anderen Worten: Diese Fahrzeuge können eine größere Zahl aufeinander folgender Einsätze vollständig emissionsfrei bewältigen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Uli Barth. Diese Fähigkeit werde in Katastrophensituationen, wie beispielsweise den aktuellen Hochwasserereignissen und schwierigen Bodenstrukturen wie auch in Wuppertal, gegenüber rein elektrischen Fahrzeugen möglicherweise von entscheidendem Vorteil sein.

Mit seinem Forschungsprojekt führte der Lehrstuhl seine im Jahr 2014 zusammen mit der Unterstützung von Renault Deutschland durchgeführte Felderprobung eines elektrisch angetriebenen Feuerwehr-Vorausfahrzeugs fort. Eine Besonderheit der Kooperation mit der Albert Ziegler GmbH war darüber hinaus die konzeptionelle Einbettung derartiger Fahrzeuge in die sozio-technischen Strukturen und Prozesse von Kommunen. In diesem Kontext wurde insbesondere die komplexe mit Wasserstoff zusammenhängende Frage des Risikos für die Fahrzeugbesatzung sowie etwaige Ängste bei Bürger*innen, die solchen Fahrzeugen begegnen, aufgegriffen.

Erste Erkenntnisse des Projekts wurden auf der Jahresfachtagung „Schutz Rettung Sicherheit – Herausforderungen der neuen Realität“ der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e.V. im Mai 2021 vorgestellt. Ein gemeinsam erstellter Projektabschlussbericht dokumentiert die Untersuchungsergebnisse. Florian Kubowski, Leiter Technologiemanagement der Albert Ziegler GmbH, erklärt, dass diese derzeit in die strategischen Überlegungen zu zukünftigen Produktrealisierungen eingebunden werden.

Lehrstuhl: www.msu.uni-wuppertal.de
Industriepartner: www.ziegler.de

Kontakt:
Niels Schewe
Lehrstuhl Methoden der Sicherheitstechnik/Unfallforschung
E-Mail schewe[at]uni-wuppertal.de

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