Amerikanistin gibt Buch über Zusammenhang von Sprechen und Handeln heraus
„Performanz und Performativität sind in den letzten Jahren zu zentralen Begriffen in der Literaturtheorie geworden, um Identitätsbildungsprozesse insbesondere in Bezug auf Gender und Ethnizität besser zu verstehen“, erklärt Dr. Bettina Hofmann. Dabei werde davon ausgegangen, dass Gender und Ethnizität keine essenziellen biologischen Kategorien darstellen, sondern erst durch Performativität und Performanz aktiviert werden und auch historischen Veränderungen unterliegen.
Der Sammelband, der in der Reihe Routledge Research in Cultural and Media Studies erschienen ist, versammelt Beiträge von international renommierten Literatur- und Kulturwissenschaftlern, u.a. aus Deutschland, Großbritannien, Finnland, Ungarn, den USA und Taiwan. Die Autorinnen und Autoren beleuchten, wie in verschiedenen Medien – darunter Literatur, Film und Musikvideos – Performanz und Performativität als Prozesse der Identitätskonstruktion verhandelt werden.
Der erste Abschnitt „Political Agency“ zeigt, wie Performanz historisch insbesondere von Minderheiten genutzt wurde, um politisch größere Autonomie zu erlangen. Der zweite Abschnitt „Diasporic Belonging“ untersucht Performanz und Performativität in verschiedenen multi-ethnischen Kontexten. Der dritte Teil „Performances of Ethnicity and Gender“ geht auf Beispiele ein, in denen die Kategorien Ethnizität und Gender eng miteinander agieren. Die letzte Sektion „Cross-Ethnic Traffic“ untersucht, wie sich durch Performanz teilweise spielerisch ein Wechsel von einer Ethnizität zur anderen vollzieht.
Hofmann, Bettina und Müller, Monika (Hrsg.): Performing Ethnicity, Performing Gender: Transcultural Perspectives. Routledge 2016, 256 Seiten, 101,99 Euro.
Kontakt:
Dr. Bettina Hofmann
Telefon 0202/439-2260
E-Mail bhofmann[at]uni-wuppertal.de