Auszeichnung für Absolventin des Bauingenieurwesens
In ihrer Arbeit untersucht Isabelle Hoth das Risikopotenzial und die Wirkung geschwindigkeitsdämpfender Maßnahmen in sogenannten Wohnsammelstraßen, d.h. Straßen, die den Verkehr mehrerer Wohngebiete zu Hauptverkehrsstraßen leiten.
Nach einer Literaturrecherche analysierte sie zunächst Unfälle der Jahre 2008 bis 2012 in fünf ausgewählten Wohnsammelstraßen mit Tempobegrenzung auf 30 km/h. Sie fand heraus, dass sich dort überwiegend leichte Unfälle ereignen – häufig Unfälle durch ruhenden Verkehr.
„Auffällig war, dass in Straßen mit geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen mehrere Unfälle an Einengungen und Engstellen verursacht wurden“, so die junge Bauingenieurin. Sie verglich verschiedene geschwindigkeitsbeeinflussende Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit hin, maß die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer und ergänzte ihre Messungen durch Verkehrs- und Konfliktbeobachtungen.
„Wirkungsvoll erwiesen sich insbesondere der Versatz der Fahrbahn und Rechts-vor-Links-Regelungen sowie unter bestimmten Umständen auch stationäre Geschwindigkeitsmesser und Querschnittgestaltungen“, so Isabelle Hoth. Aufpflasterungen und Einengungen hingegen hätten kaum Effekte auf die Geschwindigkeit gezeigt. Am wirkungsvollsten war eine Kombination von Maßnahmen sowie die Anordnung mehrerer Maßnahmen über den Streckenverlauf.
Der Förderpreis „Sicherheit im Straßenverkehr“ wurde im Rahmen des 18. Workshops „Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit“ im Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG) in Dresden an drei Preisträger vergeben. Er ist mit insgesamt 7.500 Euro dotiert.
Kontakt:
M. Sc. Isabelle Hoth
Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Maschinenbau, Sicherheitstechnik
Telefon 0202/439-4391
E-Mail ihoth[at]uni-wuppertal.de