Bergische Uni entwickelt E-Learning Formate für angehende Berufsschullehrkräfte
Wer an Hochschulen Lehramt auf Berufskolleg in den Fachrichtungen Maschinenbau und Elektrotechnik studiert, kann fachwissenschaftliche und fachdidaktische Studieninhalte häufig nur aus einem kleinen Angebot auswählen. Das wollen die Beteiligten im Projekt AdeLeBk.nrw ändern. Um Studierende zukünftig besser auf ihre Berufspraxis vorzubereiten, entwickeln sie E-Learning-Module, die ein integratives und adaptives Lernen der jeweiligen fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Studieninhalte ermöglichen sollen und so konzipiert sind, dass sie von allen Hochschulen in NRW mit entsprechenden Lehramtsstudiengängen genutzt werden können.
„Das fachliche Vorwissen der Studierenden im Lehramt Berufskolleg ist sehr unterschiedlich. Hier kommen beispielsweise Quereinsteigende mit Berufserfahrung oder Studienanfänger*innen nach dem Abitur zusammen. Zudem verzeichnen die Hochschulen meist eine geringe Anzahl an Studierenden in den betreffenden Studiengängen“, erklärt Prof. Frank die Herausforderungen. Entsprechend wertvoll sei es, Expertise in Form von flexibel anpassbaren E-Learning-Formaten zu bündeln und sie allen Hochschulen in NRW, die die Teilstudiengänge aktuell anbieten oder zukünftig anbieten werden, als sogenannte Open Educational Ressources (OER) zur Verfügung zu stellen.
Diese Wissenssammlung kann die Bergische Uni zukünftig um ein innovatives Thema erweitern: Am Mittwochnachmittag wurde den Projektverantwortlichen vom Wuppertaler Autohaus Ludorf ein Brennstoffzellenfahrzeug zur Verfügung gestellt. „Damit haben wir die Zukunft der Fahrzeugtechnik als Anschauungsmaterial für die Praxis direkt vor Ort. Wir können den Studierenden daran das nötige Wissen rund um derartige Fahrzeugtypen vermitteln und konkrete thematische Module im Rahmen des Projekts erarbeiten“, fasst Carolin Frank zusammen. Umsetzbar ist nun beispielsweise die Erstellung einer virtuell unterstützten Fehlersuche mittels Augmented Reality oder die Nutzung im Rahmen von Studienpraktika zum Erlernen von strukturierten Diagnoseverfahren an Fahrzeugen mit innovativen Antriebskonzepten. Über den Kontext des Projektes AdeLe.Bk hinaus ist das Fahrzeug Anknüpfungspunkt für eine hochschulinterne Kooperation mit dem Lehrstuhl für Konstruktion von Prof. Peter Gust, wo es zukünftig beispielsweise auch in das Modul „Entwicklung Automobiler Systeme“ innerhalb des Masterstudiengangs Maschinenbau integriert wird. „Für die Dauerleihgabe des Autohauses Ludorf, aber auch die damit verbundene Möglichkeit, auf das Know-how der Mitarbeiter*innen zurückgreifen zu können, sind wir sehr dankbar“, so die beiden Wuppertaler Forschenden.
Das Projekt AdeLeBk.nrw. läuft noch bis Mai kommenden Jahres. Der entwickelte Pool an Modulen wird später in den Content-Marktplatz der DH.NRW eingebunden. Die DH.NRW ist eine Kooperationsgemeinschaft von 42 Hochschulen und des NRW-Ministeriums für Kultur und Wissenschaft zur Etablierung einer abgestimmten Serviceinfrastruktur für die digitale Transformation der Hochschulen in NRW.
Kontakt:
Prof. Dr. Carolin Frank
Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik
Telefon 0202/439-2018
E-Mail carolin.frank[at]uni-wuppertal.de
Prof. Dr.-Ing. Peter Gust
Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik
Telefon 0202/439-2046
E-Mail peter.gust[at]uni-wuppertal.de