Biochemie trifft Blütenökologie: Botanikerin erforscht Nektarzusammensetzung
Der Erfolg von Blütenpflanzen wird unter anderem auf ihre wechselseitigen Beziehungen zu blütenbesuchenden Tieren zurückgeführt. Denn Pflanzenarten und ihre jeweiligen Bestäuber sind häufig sehr stark aneinander angepasst. „Unter den verschiedenen Lockprinzipien spielt Blütennektar global die bei Weitem wichtigste Rolle“, sagt Botanikerin Gertrud Lohaus. Blütennektare enthalten zahlreiche Zucker, Stickstoffverbindungen, Sekundärstoffe, usw. „Die biochemische Nektarzusammensetzung ist relativ charakteristisch für eine Pflanzenart, ist jedoch unterschiedlich bei verschiedenen Pflanzenarten“, so Lohaus. Die Ursachen für die Unterschiede können vielfältig sein und die Regulationsmechanismen seien bis heute nicht geklärt.
Am Beispiel der Familie der Bromeliengewächse erforscht Gertrud Lohaus die Regulation der Nektarzusammensetzung. Sie untersucht Faktoren, die die Nektarzusammensetzung beeinflussen, wie etwa blütenökologische Anpassungen oder Umwelteinflüsse. Des Weiteren analysiert sie – neben den drei dominierenden Zuckern (Saccharose, Glucose und Fructose) – auch die im Nektar in weit geringeren Mengen vorhandenen anderen Zucker, Aminosäuren, Proteine, organische Säuren und anorganische Ionen. Auch der Herkunft der Nektarinhaltsstoffe will Lohaus auf den Grund gehen.
Das Forschungsprojekt erfolgt in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Schwerdtfeger vom Botanischen Garten Göttingen, da dort die größte europäische Sammlung an Bromelienarten vorhanden ist.
Kontakt:
Prof. Dr. Gertrud Lohaus
Molekulare Pflanzenforschung/Pflanzenbiochemie (Botanik)
Telefon 0202/439-2521
E-Mail lohaus[at]uni-wuppertal.de