BMBF fördert Verbundprojekt zum Verständnis des Klimawandels
„Für eine Vorhersage möglicher Folgen des Klimawandels in den nächsten Jahrzehnten ist eine Verbesserung der derzeit bestehenden Unsicherheiten unerlässlich, insbesondere im Hinblick auf politische Maßnahmen für Anpassungs- und Minderungsstrategien“, erklärt Prof. Koppmann. Neben sehr spezifischen Unsicherheitsquellen, wie der Einfluss von Wolken und Aerosolpartikeln oder Veränderungen kleiner und großer dynamischer Prozesse in einer sich erwärmenden Welt, sei ein vertieftes Wissen über mögliche interne und von außen angeregte Variationen von großer Bedeutung.
Frühere Untersuchungen zeigen, dass die interne Variabilität der Atmosphäre selbst sowie des gekoppelten Atmosphäre-Ozean-Systems einen signifikanten Einfluss auf die langfristige Entwicklung der Temperaturen der Atmosphäre zu haben scheinen. Kurzzeitige natürliche Faktoren wie Vulkanausbrüche und langfristige natürliche Faktoren wie Änderungen der Sonnenaktivität können diese Variabilität überlagern und möglicherweise verstärken. Im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojekts soll geklärt werden, ob es möglich ist, auf der Grundlage von Analysen historischer Datenarchive und Simulationen den Einfluss interner Variabilität sowie natürlicher und externer Einflüsse auf die Klimaveränderung zu verstehen. Weiterhin soll untersucht werden, inwieweit das verbesserte Verständnis genutzt werden kann, die Unsicherheiten bei der Vorhersage der zukünftigen Klimaentwicklung zu verringern und ob es möglich ist, die Anteile von natürlichen Effekten und menschlichem Einfluss auf den Klimawandel zu bemessen.
ISOVIC ist ein Verbundprojekt der Bergischen Universität Wuppertal, des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg und des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung in Göttingen. Die Wuppertaler Atmosphärenphysiker*innen analysieren dabei den Einfluss der internen Variabilität der Erdatmosphäre, die einen vom Menschen unabhängigen Einfluss auf die Klimaveränderungen haben könnte. Das MPI in Hamburg untersucht den kombinierten Einfluss von Sonne, Vulkanausbrüchen und Ozeanen am Beispiel einer Periode im frühen 19. Jahrhundert und möglicher Auswirkungen dieser Effekte auf die zukünftige Klimaentwicklung. Das MPI in Göttingen liefert ebenfalls anhand historischer Daten wichtige Grundlagen zum Verständnis von Variationen in der solaren Einstrahlung.
Kontakt:
Prof. Dr. Ralf Koppmann
Institut für Atmosphären- und Umweltforschung
Telefon 0202/439-2605
E-Mail koppmann[at]uni-wuppertal.de