Brexit: „Nur die Wähler können das politische Wirrwarr ordnen“
„Die Finanzmärkte stehen vor einer erheblichen Unruhe-Phase“, betont Welfens in einer persönlichen Stellungnahme zu den Brexit-Entwicklungen seit dem Referendumsergebnis vom 23. Juni 2016. In dieser äußert sich der Experte auch zu einem von der Deutschen Bundesbank gesponserten Forschungsprojekt, das angesiedelt am EIIW über zwei Jahre lang erstmals untersuchte, wie der Brexit auf internationale Investitionsströme, grenzüberschreitende Kapitalbestände und die wirtschaftspolitische „Risikoaufsicht“ wirkt. Beteiligt waren 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Großbritannien, Irland und den Niederlanden.
Ein besonderes Interesse galt den Sektoren Banken und Versicherungen sowie der Industrie, der Automobilbranche und dem Versorgungssektor. Darüber hinaus wurden die Wechselkursreaktionen hinsichtlich der Nachrichten zum Brexit untersucht. „Mit Blick auf den Brexit ergeben sich auch Finanzmarktrisiken für deutsche Unternehmen, da Deutschlands Großunternehmen bisher viele Kredite, Risikoabsicherungsgeschäfte und Devisentransaktionen über den britischen Finanzmarkt organisiert hatten – dort könnte mit einem Brexit-Vollzug aber eine große Unruhe entstehen“, erklärt Prof. Welfens.
Daran anknüpfend stellt sich der Wuppertaler Professor der Frage, wie es nun weitergeht: „Wirklich vernünftig wäre ein Mehrheitsbeschluss des Britischen Parlamentes, dass man zum Jahresende ein zweites Referendum durchführt. Nur die Wähler selbst können das politische Wirrwarr ordnen, das die widersprüchliche Politik der May-Regierung hervorgerufen hat.“
Die komplette Stellungnahme ist auf der Seite des EIIW nachzulesen.