Crowd-Management in der Praxis: Forschende suchen Rezept gegen Gedränge auf Bahnhöfen
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung für drei Jahre mit 2,1 Millionen Euro gefördert. Die Koordination liegt in den Händen der Bergischen Universität. Als Partner eingebunden sind weitere Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verkehrsbetreiber und Veranstalter. „Gemeinsam wollen wir Methoden zur Lenkung von Personenströmen untersuchen, die auch im Bahnhof funktionieren“, sagt Prof. Dr. Seyfried. Und Prof. Dr. Fiedrich ergänzt: „Bei Crowd-Management geht es auch darum, durch gute Information und richtige Anreize kritischenhtt/ Situationen vorzubeugen.“ Um die Überführung der Forschungsergebnisse in die Praxis sicherzustellen, sind auch mehrere Verkehrsbetriebe wie die Deutsche Bahn, die Schweizer Bundesbahnen und die Kölner Verkehrs-Betriebe sowie Veranstaltungstechniker, Polizei und Ordnungsdienstleister an dem Projekt beteiligt.
An der Uni Wuppertal sind vor allem zwei Lehrstühle involviert. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Lehr- und Forschungsgebiet Computersimulation für Brandschutz und Fußgängerverkehr befassen sich mit der Gestaltung von Bahnsteigen und anderen Verkehrsflächen für Fußgänger. Neben physischen und baulichen Systemen wie Absperrgittern haben die Forschenden dabei auch psychologische Faktoren im Blick. So wollen sie etwa in Zusammenarbeit mit der Ruhr-Universität Bochum die Wirkung sozialer Regeln untersuchen sowie unterschiedliche Formen der Informationsweitergabe und Ansprache testen.
Im Fokus des Lehrstuhls für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherung stehen insbesondere die Auswirkungen großer Personenströme auf Bahnanlagen und die resultierenden Anforderungen an davon betroffene Entscheidungsträger. „Bedingt durch die Vielzahl an Akteuren – beispielsweise Verkehrsunternehmen, Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben und Bundes- bzw. Landespolizei – sind eine effiziente Kommunikation und ein strukturierter Informationsaustausch zur reibungslosen Zusammenarbeit notwendig“, betont Prof. Dr. Fiedrich. „Wir befassen uns daher mit der Optimierung des interorganisationalen Risiko- und Krisenmanagements im Hinblick auf Informationsflüsse und Entscheidungsfindung.“ Durch die Entwicklung von Empfehlungen hierzu soll die Funktionsfähigkeit und Sicherheit der Bahnhofsinfrastrukturen auch unter besonderen Belastungen aufrechterhalten werden können.
Partner im Projekt CroMa
Bergische Universität Wuppertal, Forschungszentrum Jülich, Ruhr-Universität Bochum, Düsseldorf Congress GmbH
Assoziierte Partner
Schweizerische Bundesbahnen AG, Deutsche Bahn AG, Kölner Verkehrs-Betriebe AG, Rheinbahn AG, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V., Bundespolizeiinspektion Düsseldorf, Landeshauptstadt Düsseldorf, eps gmbh, Special Security Services Deutschland GmbH
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Armin Seyfried
Computersimulation für Brandschutz und Fußgängerverkehr
Telefon 0202/439-4058
E-Mail seyfried[at]uni-wuppertal.de
Prof. Dr. Frank Fiedrich
Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit
Telefon 0202/439-5600
E-Mail fiedrich[at]uni-wuppertal.de