Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Digitalisierung in Studium und Lehre: Was macht eigentlich ein Digital Instructor?

11.02.2019|15:46 Uhr

An jeder Fakultät der Bergischen Universität werden aktuell technisch und didaktisch ausgewiesene Mitarbeitende etabliert, die Lehrende bei Entwicklung und Umsetzung digitaler Formate unterstützen. Den Rahmen bildet das Netzwerk BU:NDLE. Drei dieser „Digital Instructors“ sind bereits seit einigen Monaten aktiv: Dennis Schwuchow (Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften) sowie Janine Schledjewski und René Schreier (School of Education). Getreu dem Motto „Alles geht, nichts muss“ beantworten sie Fragen rund um E-Teaching, E-Learning und Blended Learning.

Digital Instructors unterstützen Lehrende bei Entwicklung und Umsetzung digitaler Formate.<br><span class="sub_caption">Foto: Colourbox</span>

Zur Vorbereitung auf die neue Rolle absolvieren die drei ein umfassendes Qualifizierungsprogramm. „Wir nehmen an acht bis neun Workshops teil – manche erfolgen digital, andere analog“, berichtet Dennis Schwuchow. „Schwerpunkte liegen dabei zum einen auf dem Thema Didaktik, zum anderen auf technischen Aspekten. Sprich: Wir befassen uns sowohl mit Projektmanagement, der Moderation von Besprechungen und Transaktionsanalyse als auch mit verschiedenen Programmiersprachen und Tools sowie rechtlichen Aspekten digitaler Lehre.“ On top findet ein regelmäßiger Austausch mit den anderen „Digital Instructors“ statt – in der Anfangsphase sogar alle zwei Wochen. „Das fördert die Vernetzung zwischen den einzelnen Fakultäten“, urteilt Janine Schledjewski. „Darüber hinaus sind noch weitere Personen eingebunden, die aktuell an digitalen Projekten arbeiten – etwa Kolleginnen und Kollegen aus dem Zentrum für Informations- und Medienverarbeitung (ZIM). Dieser Erfahrungsaustausch ist für unsere Arbeit sehr wichtig.“

Bottom-up statt Top-down

Die konkrete Ausgestaltung der Digital-Instructor-Tätigkeit variiert in den Fakultäten und wird von den BU:NDLE-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern je nach Bedarfslage angepasst. Die grobe Marschrichtung wird vom Netzwerkkoordinator vorgegeben. „Jede Fakultät sollte für sich den intern besten Weg finden, da sich die Voraussetzungen und der individuelle Bedarf stark unterscheiden“, erklärt René Schreier. Und Dennis Schwuchow ergänzt: „Was wir auf jeden Fall vermeiden möchten, ist der falsche Eindruck, dass wir einen Zwang zur Digitalisierung schaffen wollen. Wir stehen gerne bei Fragen und Interesse zur Verfügung und versuchen auch, an einigen Stellen Impulse zu geben. Letztlich können und wollen wir aber niemanden zwingen, gegen seinen Willen digitale Tools oder Prozesse in die Lehre zu integrieren."

Um ein erstes Gespür für ihre Fakultäten zu bekommen, ist im Rahmen von BU:NDLE eine Bedarfsermittlung geplant: Wie stehen die Lehrenden zur Digitalisierung? Sehen sie sich in der Verantwortung? Nutzen sie vielleicht schon einzelne Tools? „Einen entsprechenden Fragebogen haben wir von BU:NDLE-Koordinator André Urban erhalten“, so Janine Schledjewski. „Wir passen diese Fragen für unseren Bereich an und wollen die Umfrage regelmäßig durchführen.“

Erste Schritte: Bei Bekanntem ansetzen

Auch mit Blick auf die ersten Schritte ticken die „Digital Instructors“ ähnlich: Sie alle möchten den Lehrenden zunächst Werkzeuge näherbringen, die bereits bekannt sind – von der Lernplattform Moodle über den E-Lehrveranstaltungsplaner bis zum webbasierten Audience Response System ARSnova. „Moodle ist beispielsweise ein mächtiges Tool, bei dem wir bisher nur an der Oberfläche kratzen“, ist Dennis Schwuchow überzeugt. „Deshalb möchte ich aufzeigen, was mit Hilfe der Plattform alles realisiert werden kann. Komplett unbekannte Tools vorzustellen, ist gerade am Anfang vermutlich schwierig.“ Janine Schledjewski und René Schreier planen, im Rahmen von Workshops und Sitzungen Einblicke in bereits an der School of Education laufende Projekte zu geben, über vorhandene Möglichkeiten zu informieren und dadurch auch die Scheu vor dem Thema zu nehmen. „Je nach Interesse und Rückmeldungen würden wir dann weitere Angebote erstellen, andere Tools recherchieren und Konzepte weiterentwickeln“, sagt Janine Schledjewski. Ebenfalls wichtig für alle drei: die Beratung und – durchaus langfristige – Begleitung von Lehrenden. Niemand, betont beispielsweise Dennis Schwuchow, solle sich bei der Digitalisierung in Studium und Lehre allein gelassen fühlen.

Dass die drei „Digital Instructors“ ihre Arbeit bereits aufgenommen haben, ist innerhalb der Fakultäten schon zur Kenntnis genommen worden. „Einige Lehrende sind bereits mit Fragen zu meinem neuen Aufgabenbereich auf mich zugekommen“, berichtet Dennis Schwuchow. Und Janine Schledjewski und René Schreier sind direkt „offiziell“ vorgestellt worden – sowohl in der Ratssitzung der School of Education, an der fast alle Mitarbeitenden teilnehmen, als auch im Jour fixe der Professorinnen und Professoren. „Im Grunde sind jetzt alle Arbeitsbereiche informiert und wir freuen uns sehr, die Kolleginnen und Kollegen in unsere Tätigkeit und ihre Weiterentwicklung einzubeziehen“, blickt René Schreier optimistisch auf die rund vierjährige Laufzeit von BU:NDLE.

Kontakt:
Dennis Schwuchow, M.A.
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
E-Mail: schwuchow[at]uni-wuppertal.de

Janine Schledjewski und René Schreier
School of Education
E-Mail: schledjewski[at]uni-wuppertal.de; schreier[at]uni-wuppertal.de

André Urban
BU:NDLE – Netzwerk Digitalisierung Lehre
E-Mail: aurban[at]uni-wuppertal.de

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