„Doktor Gräsler, Badearzt“: Drittes Werk von Schnitzler online gegangen
Die in einer Beta-Version vorgelegte digitale Ausgabe bietet neben einem zitierfähigen, um eindeutige Textfehler bereinigten Lesetext mit Sachkommentar vor allem die historisch-kritische Erstedition des gesamten überlieferten, Notizen, Skizzen und ein Typoskript umfassenden Nachlassmaterials zu „Doktor Gräsler“ (einschließlich erläuternder Beitexte zu Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte aller edierten Dokumente).
Für alle bislang von Arthur Schnitzler digital edierten Werke (d.h. „Fräulein Else“, „Marionetten“ und „Doktor Gräsler, Badearzt“) wurde außerdem ein neues Modul der Edition, die sogenannte „Chronologie“ fertiggestellt und veröffentlicht. „Es handelt sich hierbei um eine interaktive Ansicht, die alle zu dem jeweils ausgewählten Werk gehörigen Dokumente entsprechend ihren Entstehungsdaten sortiert auf einem Zeitstrahl anordnet, so dass die Entstehung eines Werks auch visuell nachvollziehbar wird“, erläutern die Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Lukas und Prof. Dr. Michael Scheffel. Diese Rekonstruktion wird durch zugehörige entstehungsgeschichtliche Daten und Kommentare (Zitate aus Tagebüchern oder Briefen) belegt und illustriert.
Das Forschungsprojekt Arthur Schnitzler digital. Digitale historisch-kritische Edition (Werke 1905 bis 1931) wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Bergischen Universität Wuppertal, der University of Cambridge und dem University College London in Kooperation mit der Cambridge University Library, dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, dem Arthur-Schnitzler-Archiv Freiburg sowie mit dem Trier Center for Digital Humanities durchgeführt.
Das deutsche, Anfang 2012 gegründete und als Forschungsvorhaben der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste im Rahmen des Akademienprogramms geförderte Teilprojekt bearbeitet die Werke ab 1914; das britische, vom Arts and Humanities Research Council (AHRC) finanzierte Teilprojekt hat Anfang 2014 seine Arbeit aufgenommen und bearbeitet Werke von 1905 bis 1913.
Ziel des Großprojekts ist die Erarbeitung einer digitalen historisch-kritischen Edition und deren Publikation im Rahmen einer von der Cambridge University Library als „host“ beherbergten öffentlich zugänglichen Online-Plattform.
https://www.arthur-schnitzler.de/edition/genetisch
Kontakt:
Prof. Dr. Wolfgang Lukas
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2151
E-Mail wlukas[at]uni-wuppertal.de
Prof. Dr. Michael Scheffel
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/439-2249
E-Mail scheffel[at]uni-wuppertal.de