Dr. Luisa Banki für Aufnahme in das „Junge Kolleg“ ausgewählt
In Wuppertal arbeitet Luisa Banki aktuell an ihrem Habilitationsprojekt zur Praxeologie weiblicher Lektüre im 18. Jahrhundert. In der sogenannten Lesesuchtdebatte standen vor allem Frauen im Fokus der Kritik, da ihnen ein exzessives Lektüreverhalten unterstellt und infolgedessen eine Gefährdung der bürgerlichen Familie und letztlich Gesellschaft behauptet wurde. In ihrem Projekt vergleicht Banki derart kritische Fremdbeschreibungen mit Selbstbeschreibungen weiblicher Leserinnen. Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet die Beschäftigung mit vor allem deutschsprachiger jüdischer Gegenwartsliteratur.
Banki studierte Komparatistik und Anglistik an der Universität München, Jüdische Studien an der University of Oxford und Europäische Literaturen an der Universität Berlin. Anschließend war sie Stipendiatin im DFG-Graduiertenkolleg „Das Reale in der Kultur der Moderne“ an der Universität Konstanz, wo sie 2015 promoviert wurde.
Die NRW-Akademie vereint u.a. führende Forscher*innen aus NRW unter einem Dach. 2020 feiert sie ihr 50-jähriges Bestehen. In das „Junge Kolleg“ können Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen sowie Künstler*innen berufen werden, die u.a. bereits über ihre Promotion hinaus herausragende wissenschaftliche Leistungen erbracht haben und noch keine unbefristete Hochschullehrstelle innehaben.
„Die Aufnahme in das 2006 gegründete ‚Junge Kolleg‘ zählt zu den höchsten Auszeichnungen für junge Wissenschafter*innen in Nordrhein-Westfalen. Es freut mich natürlich als unmittelbaren Vorgesetzten sowie als zuständigen Prorektor, dass mit Frau Dr. Banki nun zum zweiten Mal eine exzellente Wissenschaftlerin unserer Universität auf diese Weise geehrt wird“, kommentiert Prof. Scheffel, der Prorektor für Forschung, Drittmittel und Graduiertenförderung an der Bergischen Uni ist.