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Energieversorgung: Bund fördert zwei neue Projekte von Prof. Markus Zdrallek

19.06.2013|09:48 Uhr

Neue Grundsätze für Stromversorgungsnetze und Lösungsansätze zur Netzintegration von Elektromobilität kommen demnächst aus Wuppertal. Zwei Projekte vom Forscherteam unter Leitung von Dr. Markus Zdrallek, Professor für elektrische Energieversorgungstechnik an der Bergischen Universität Wuppertal, erhielten jetzt Förderzusagen vom Bundesumweltministerium über insgesamt 766.000 Euro.

Die Energiewende stellt das deutsche Energieversorgungssystem vor große Herausforderungen. Schon heute erreichen viele ländliche Netze ihre Kapazitätsgrenzen und müssen erheblich ausgebaut werden, da dort die meisten Windkraft-, Biomasse- und Photovoltaik-Anlagen angeschlossen sind. „In Zukunft müssen diese Netze nicht nur mit leistungsstärkeren Kabeln und Transformatoren, sondern auch mit ‚Intelligenz‘ ausgestattet werden“, sagt Prof. Zdrallek.

Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Hans-Henning Thies wird er in den nächsten drei Jahren neue Planungs- und Betriebsgrundsätze für ländliche Verteilungsnetze erarbeiten. „Damit schaffen wir die Energiewende“, ist Zdrallek überzeugt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fördert das Projekt mit insgesamt 450.000 Euro. Das Gesamtvolumen beträgt 1,1 Mio. Euro. Projektpartner sind Siemens PTI – Power Technologies International (Erlangen) sowie die Verteilnetzbetreiber E.ON Avacon AG (Helmstedt) und die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH.

Ziel des Projekts ist es, aus einer Vielzahl von Planungsvarianten allgemeingültige Grundsätze für den Netzausbau und -betrieb abzuleiten und in einem Planungs- und Betriebshandbuch für ländliche Verteilungsnetze zusammenzufassen. Mit den neu entwickelten Grundsätzen können dann die Netze in ganz Deutschland im Rahmen der Energiewende ausgebaut werden – und das möglichst kostengünstig, denn den Netzausbau finanzieren alle Kunden über die Strompreise.

Das zweite jetzt geförderte Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der intelligenten Ansteuerung von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. „Verteilungsnetzbetreiber stehen vor der Herausforderung, in Zukunft eine enorme Anzahl an Elektrofahrzeugen in ihre Netze integrieren zu müssen“, so Zdrallek. Intelligente Steuerungssysteme können bei der Netzintegration helfen und kostenintensiven Netzausbau vermeiden.

Mit „iNES – der intelligenten Ortsnetzstation“ haben Prof. Zdrallek und sein Team bereits ein solches System entwickelt und in der Praxis erprobt. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Nils Neusel-Lange wird Prof. Zdrallek „iNES“ nun um Ansteuerungsverfahren für Elektrofahrzeuge erweitern. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt mit 316.000 Euro. Das Gesamtvolumen beträgt 1,3 Mio. Euro. Projektpartner sind die SAG GmbH (Langen), die Bilfinger Mauell GmbH (Velbert) und die Wuppertaler Stadtwerke, die eines ihrer Stromversorgungsnetze zu Testzwecken zur Verfügung stellen.

www.evt.uni-wuppertal.de

Kontakt:
Prof. Dr. Markus Zdrallek
Fachbereich Elektrotechnik, Informationstechnik, Medientechnik
Telefon 0202/439-1976
E-Mail zdrallek[at]uni-wuppertal.de

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