Forschungsmagazin: OUTPUT Nr. 25 erschienen
Der immer schnellere Austausch von Informationen gehört ebenso zur heutigen Lebenswelt wie die Vernetzung sozialer Gruppen in ‚Echtzeit‘ über das Internet. Damit sind Veränderungen von Kommunikation verbunden, die Gegenstand vielfältiger Arten von Forschung sind und die eine technologisch ausgerichtete Forschung wiederum beschleunigt. Das vorliegende Heft von BUW.OUTPUT stellt eine Reihe von Projekten vor, die verschiedenen Aspekten des Themas „Kommunikation und soziale Medien“ gelten.
Am Anfang steht, was Forscher*innen der Bergischen Universität auf internationalem Spitzenniveau betreiben und was eine weitere Informationsrevolution zur Folge haben wird: Forschungen zu den Grundlagen und der Entwicklung von 6G-Technologien an dem kürzlich mit einem der europaweit begehrten ERC Advanced Grants ausgezeichneten Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme in der Kommunikationstechnik. Im Ergebnis tragen sie dazu bei, dass erheblich erhöhte Datentransferraten ab etwa 2030 einen neuen Mobilfunkstandard setzen werden.
Die ständige Gelegenheit zur Vergegenwärtigung dessen, was eigentlich nicht zu unserer persönlichen, sinnlich erfahrbaren Gegenwart gehört, stellt eine Verführung dar, der Menschen in einer Weise erliegen, die sie bisweilen unzufrieden macht. Kann ‚Digital detox’ da Abhilfe schaffen? Diese Frage steht im Blickpunkt von Projekten der Gesundheitspsychologie.
Zu den Phänomenen unserer Zeit gehört auch, dass sich Menschen trotz der prinzipiellen Offenheit des Internets in sogenannten ‚Echokammern‘ bewegen und letztlich nur zur Kenntnis nehmen, was ihre sowieso schon vorhandenen (Vor-)Urteile bestätigt. Ein Projekt aus der Informationstechnologie versucht ‚Künstliche Intelligenz‘ zu nutzen, um Nachrichten zu erfassen, zu sortieren und auf einer Plattform in ihrer gesamten Breite so zu präsentieren, dass man der eigenen Filterblase zu entkommen vermag.
Im Kontext katastrophaler Ereignisse haben sich die (Fehl-)Informationen sozialer Medien teils als lebensrettend, teils als lebensgefährlich erwiesen. Ein Projekt des Lehrstuhls für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit widmet sich der Frage, wie sich ‚Digital Freiwillige‘ in solchen Fällen effizient einsetzen lassen, um richtige und wichtige Informationen zu erkennen und schnell zu verbreiten.
Digitalisierung und soziale Medien werden auch in der Architektur genutzt. Ein Projekt aus diesem Bereich verwendet innovative Formen der 3-D-Raumsimulation und erkundet die Reaktionen von Akteur*innen vor Ort, um die vielfach unumgängliche Transformation von Sakralbauten hilfreich zu begleiten.
Was lehrt uns ein Blick in die Zukunft und welche Art von „Geschichten aus dem Jahr 2050“ könn(t)en positive Folgen für unser aktuelles Handeln haben? Solche Fragen und die Praxis des transmedialen Erzählens sind Gegenstand eines Projekts aus dem Lehrgebiet Design Audiovisueller Medien.
Neben Nachrichten aus der Welt der Forschung bietet das Heft ein Porträt des „Institutes for Mathematical Modelling, Analysis and Computational Mathematics“ (IMACM). Ziel seiner zahlreichen Projekte ist der Ausbau akademischer Exzellenz im Bereich der angewandten Mathematik. Inhaltlich zeigt sich hier einmal mehr die Spannung zwischen Tradition und Innovation, zwischen physikbasierter Modellierung und den neuen datengetriebenen Methoden der Modellbildung.
Output-Autor*innen im Gespräch
Auf dem Youtube-Kanal der Bergischen Universität erzählen die Autor*innen mehr über sich und ihre Forschungsgebiete, und warum sie das, was sie tun, gerne tun.
- Prof. Dr. Ullrich Pfeiffer: 6G-Technologie für das Handynetz der Zukunft
- Prof. Dr. Theda Radtke: Endlich offline!?
- Prof. Dr. Bela Gipp & Dr. Norman Meuschke: Verzerrte Welt
- Ramian Fathi: Soziale Medien in Katastrophen
- Prof. Ulrich Königs & Lola Behrendt: Zwischen Wirklichkeit und Realität
- Prof. Erica von Moeller: Das Heute im Morgen neu denken