Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Fünf HITEC-Doktoranden für die Bergische Universität Wuppertal

30.06.2014|08:50 Uhr

Die Atmosphärenforschung der Bergischen Universität Wuppertal konnte im Rahmen der von der Helmholtz-Gemeinschaft geförderten Graduiertenschule für Energie und Klima HITEC („Helmholtz Interdisciplinary Doctoral Training in Energy and Climate“) fünf Doktorandinnen und Doktoranden gewinnen. Die Uni-Absolventen aus China, England, Schweden und München werden im Rahmen ihrer Doktorarbeiten von Wissenschaftlern der Bergischen Universität betreut.

Ayaz Khan (Lund University, Schweden) soll mit Hilfe der Verhältnisse stabiler Kohlenstoffisotope den chemischen Umsatz von Levoglucosan in der Atmosphäre untersuchen. Levoglucosan ist eine organische Verbindung, die ausschließlich bei der Verbrennung von Biomasse in die Atmosphäre abgegeben wird und damit eine wichtige „Marker“-Substanz, um den Einfluss von Biomasseverbrennung auf die Luftverschmutzung zu bestimmen. Solche Daten sind eine wichtige Grundlage für Klimamodelle. (Doktorvater: Prof. Dr. Ralf Koppmann, Atmosphärenphysik)

Isabell Krisch (TU München) soll basierend auf gemessenen Temperaturfeldern erstmals eine hochaufgelöste dreidimensionale Rekonstruktion von Schwerewellen in der Atmosphäre erstellen. Die dazu notwendigen Daten sollen während des „Gravity Wave Life Cycle“-Experiments mit dem Forschungsflugzeug HALO im Winter 2015/16 in Kiruna, Schweden, gewonnen werden. (Doktorvater: Prof. Dr. Martin Riese, Atmosphärenphysik)

Corinna Kloss (University of East Anglia, Norwich) soll mit Hilfe eines neuartigen Spektrometers den Fluss von Carbonylsulfid (COS) von der Troposphäre in die Stratosphäre bestimmen. COS wird unter anderem von Biomasseverbrennung emittiert und gilt als wichtige Quelle für stratosphärisches Aerosol. Das Instrument soll während der STRATOCLIM-Kampagne im Sommer 2016 auf dem russischen Höhenforschungsflugzeug GEOPHYSICA eingesetzt werden. (Doktorvater: Prof. Dr. Thorsten Benter, Physikalische und Theoretische Chemie)

Song Rui

Michael Deiml (TU München) soll den Prototypen für einen Kleinsatelliten (CubeSat) entwickeln, mit dem Temperaturen und Wellenaktivitäten in der oberen Atmosphäre untersucht werden können.Die Entwicklung des Satelliten ist ein gemeinsames Projekt des Forschungszentrums Jülich und der Universität Wuppertal. Die mit einem solchen Satelliten gewonnenen Daten sollen helfen, die durch Wellen angeregten Kopplungsprozesse zwischen den verschiedenen Atmosphärenschichten besser zu verstehen. (Doktorvater: Prof. Koppmann)

Song Rui (Institute of Remote Sensing and Digital Earth, Chinese Academy of Sciences) soll ebenfalls an der Entwicklung des Kleinsatelliten mitwirken. Seine Aufgabe ist es, ein Computermodell zu entwickeln, das die vielen Einzelmessungen des Satelliten zusammenfügt und daraus, wie bei einem Tomographen, ein dreidimensionales Bild der Atmosphäre erstellt. (Doktorvater: Prof. Koppmann)

Die Bergische Universität ist gemeinsam mit den Universitäten Aachen, Bochum, Köln und Düsseldorf Partner des Forschungszentrums Jülich in der Graduiertenschule HITEC. In der Graduiertenschule werden derzeit 167 Doktorandinnen und Doktoranden zu Energie- und Klima-Experten ausgebildet.

Prof. Koppmann: „Dabei erhalten die Doktorandinnen und Doktoranden durch ein besonderes Ausbildungsprogramm die Möglichkeit, über fachspezifische Detailkenntnis hinaus ihren fachlichen und methodischen Hintergrund zu erweitern, die Position der eigenen Forschung im internationalen Raum einzuordnen, Themen interdisziplinär zu bearbeiten und von einem Netzwerk ähnlich ausgebildeter Wissenschaftler zu profitieren.“

www.hitec-graduate-school.de

Kontakt:
Prof. Dr. Ralf Koppmann
Telefon 0202/439-2605
E-Mail koppmann[at]uni-wuppertal.de

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