Kosteneffizienter Ausbau des VerteilungsnetzesNeue Planungs- und Betriebsgrundsätze vorgestellt
„Durch den gezielten Einsatz regelbarer Ortsnetztransformatoren und Kappung der zeitgleich auftretenden Einspeisespitzen der Photovoltaikanlagen lassen sich in den untersuchten Netzen die mittleren Ausbaukosten bis zum Jahr 2050 um 67 Prozent senken“, fasst Sebastian Harnisch, Wissenschaftler Mitarbeiter von Prof. Zdrallek, seine Forschungsergebnisse für ländliche Niederspannungsnetze zusammen.
Ein großes Kosteneinsparpotenzial zeigt sich auch in der Mittelspannungsebene, wie Philipp Steffens von der Bergischen Universität erläutert: „Da in vielen ländlichen 20 kV-Netzen sowohl Windenergie- als auch Photovoltaikanlagen angeschlossen werden, ist hier der Einsatz von dezentralen Netzautomatisierungssystemen eine besonders empfehlenswerte Lösungsoption, um gleichermaßen Spannungs- und Überlastungsprobleme zu beheben“.
Die Ergebnisse zum Einsatz innovativer Betriebsmittel auf Hochspannungsebene wurden vom Projektpartner Siemens AG aus Erlangen erarbeitet. Hier stellte das Team um Dr. Carsten Böse fest, dass durch die Anpassung der Sekundärtechnik und Nutzung neuer Betriebskonzepte große Übertragungsreserven des Bestandnetzes für die Integration von Windparks kosteneffizient nutzbar gemacht werden können.
Auf Basis dieser Erkenntnisse wurden Planungs- und Betriebsgrundsätze abgeleitet, die in Form eines Leitfadens in elektronischer und gedruckter Form über den Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik bezogen werden können.
Als assoziierte Partner begleiteten die beiden Verteilnetzbetreiber Avacon AG und Mitnetz Strom mbH die Durchführung des Forschungsprojekts.
Das im Jahr 2013 gestartete Projekt „Neue Planungs- und Betriebsgrundsätze für ländliche Verteilungsnetze als Rückgrat der Energiewende“ ist mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert worden.
Kontakt:
Philipp Steffens
Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik
Telefon 0202/439-1925
E-Mail steffens[at]uni-wuppertal.de