Kunststudentin Marita Speen ist Stella-Baum-Preisträgerin 2018
2013 begann Marita Speen ihr Kunst- und Mediendesign-Studium an der Bergischen Universität. Seither, so beschreibt sie selbst, seien ihre Arbeiten immer abstrakter geworden. Ihre Leidenschaften sind – neben der Malerei – die Natur und das Reisen: Aus experimentellen Landschaftsstudien entwickelte sich schnell eine eigene Art von Abstraktion, in der Farbe, Bewegung und Zeit im Vordergrund stehen. Ob vielschichtige Arbeiten auf Leinwand oder minimalistische Zeichnungen auf Papier – das Grundprinzip der Arbeiten ist die Aktion und eine daraus resultierende Reaktion. Kunst ist für die Studentin ihr eigener Weg, fast verblasste Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen auszudrücken.
Bei der Rezeption ihrer Werke werden Betrachterinnen und Betrachter dazu aufgefordert, nicht in Kategorien oder mit Worten zu denken. Vielmehr besteht die Herausforderung darin, mit der Kunst ein Zwiegespräch einzugehen, Formen und Farben wahrzunehmen und die eigene Existenz in Verbindung mit dem Gesehenen zu bringen. Besonders eignet sich dafür auch die im vergangenen Jahr von Marita Speen angefertigte Wandmalerei in Gebäude I an der Bergischen Universität: Das großformatige Werk erstreckt sich über Türen, Säulen, Böden und Wände. Hinsehen bedeutet hierbei nicht nur beobachten. Vielmehr wird es den Betrachtern möglich, in die Vielschichtigkeit der Malerei einzutauchen.
Katja Pfeiffer, Professorin für künstlerische Praxis und Prodekanin in der Fakultät Design und Kunst, über die prämierte Studentin: „Marita Speen ist eine der ganz wenigen Studierenden, die mir bisher begegnet sind, die sich mit der angemessenen Demut auf die Suche nach abstrakten Formen der Malerei gemacht hat. Völlig zurecht hat die Kommission des Stella-Baum-Preises im vergangenen Sommer die malerische Rauminstallation ausgewählt und den Preis verliehen. Marita Speen ist immer weiter auf der Suche nach einer konzentrierten Geste und einer gelungenen Komposition in Farbe und Form und im Laufe der Zeit hat sie ein immer feineres Gespür dafür entwickelt, wie viel oder wenig eine Zeichnung braucht, um gültig zu sein.“
Der Stella-Baum-Preis ermöglicht Kunststudierenden, ihre Arbeiten einem breiteren Publikum zu präsentieren. Er wird vom Rektorat der Universität mit Unterstützung der Freunde und Alumni der Bergischen Universität e.V. (FABU) vergeben. Der Preis wurde 2010 erstmals verliehen und ist nach der 2006 verstorbenen Wuppertaler Kunstsammlerin Stella Baum benannt, die auch Ehrenbürgerin der Bergischen Universität war.