„Mehr Licht für nachhaltigen Chemieunterricht“ Symposium zu Photoprozessen in den MINT-Fächern
Am Symposium nahmen Chemielehrer*innen aus dem ganzen Bundesgebiet teil. Die Fachleitungen von Studienseminaren und Fortbildungseinrichtungen waren mehrfach vertreten. In der Präambel zur Resolution des Symposiums, dem bis Ende August 2022 noch mehrere Präsenzveranstaltungen folgen sollen, heißt es: „Die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts (Klima, Energie, Ernährung, Wasserversorgung, Mobilität) drängen nach Lösungen, bei deren Entwicklung und Ausübung die heutige Schuljugend im späteren Berufsleben mitwirken wird. Daher müssen Schüler*innen mit geeigneten Kompetenzen ausgestattet werden, indem der nachhaltigsten, saubersten und im Überfluss vorhandenen Energieform Licht der Vorrang eingeräumt wird.“ Tatsächlich soll sich nach der Prognose des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Bildung und Forschung der globale Energiemix bis 2100 so verändern, dass der Solarsektor, dessen Beitrag heute noch sehr niedrig ist, auf über 60 Prozent ansteigt.
Daraus schließt Michael Tausch, dass unsere Schuljugend in die Möglichkeiten der technischen Nutzung von Licht eingeführt werden muss, damit die Wissenschaftler*innen, Ingenieur*innen, Techniker*innen, Journalist*innen und andere Berufsgruppen in den folgenden Dekaden dieses Jahrhunderts die Erforschung, Entwicklung und praktische Umsetzung solcher Techniken vorantreiben können, so dass sie für den Wissenschafts- und Technologiestandort Deutschland auch zu einem Exportschlager werden. Der Imperativ der Stunde lautet also „mehr Licht für nachhaltigen Chemieunterricht“.
Dieser Anspruch wurde im ersten Teil des Symposiums durch fünf Plenarvorträge von hochkarätigen Fachwissenschaftler*innen unterstützt: Prof. Dr. Klaus Müllen (Nano-Kohlenstoff, insbesondere Graphen, in photoaktiven Materialien und Anwendungen in der Medizin), Prof. Dr. Ullrich Scherf (Polymere Halbleiter – Synthese, optische und elektronische Eigenschaften & Bauelement-Anwendungen), Prof. Dr. Stefan Hecht (photoaktive molekulare Schalter – Anwendungen in „intelligenten“ Materialien), Prof. Dr. Thomas Riedl (anorganische und organische Komponenten in hybriden Photovoltazellen – Anwendungen in Perovskit-Solarzellen) und Prof. Dr. R. Göttlich (Gießener Modell der Chemielehramtsausbildung – Stellenwert von Prozessen mit Lichtbeteiligung). Im zweiten Teil des Symposiums gaben Prof. Dr. Claudia Bohrmann-Linde und Prof. Dr. Michael Tausch in einem Tandem-Vortrag eine Übersicht der in Wuppertal entwickelten didaktischen Materialen zur Chemie mit Licht.
Das Equipment für die Experimente und die begleitenden Lehr-/Lernmaterialien in Print- und Elektronikformaten wurden als Koffer- und Materialiensets für Schulen und Unis zusammengestellt und urheberrechtlich lizensiert. Die Vermarktung erfolgt teilweise über Lehrmittelfirmen, aber größtenteils direkt über die Universitäten Wuppertal und Potsdam.
Weitere Infos dazu finden sich unter https://chemiemitlicht.uni-wuppertal.de