Michael Kroemer verlässt WDR-Aufsichtsgremium
Mit insgesamt 34 Jahren Zugehörigkeit zu den Aufsichtsgremien des WDR kann Kroemer eine ungewöhnlich lange Amtszeit vorweisen. 1985 war er erstmals in den damaligen Rundfunkrat entsandt worden. Während es das ursprüngliche WDR-Gesetz von 1954 dem Landtag überlassen hatte, die Mitglieder des Rundfunkrates zu bestimmen (seinerzeit 21), sodass dort fast ausschließlich Politiker saßen, brachte das WDR-Gesetz von 1985 unter dem Gebot der Staatsferne und der Binnenpluralität eine Umstrukturierung mit sich. Das ZDF-Urteil von 2014 beschränkte den Anteil der sog. „Staatsbank“ im öffentlich-rechtlichen Rundfunk generell auf maximal ein Drittel. Kroemer war 1986 Mitbegründer des Freundeskreises der „Grauen“, ausgelöst vom anhaltenden Macht- und Führungsanspruch der Parteien, „vor allem seitens der SPD“, so Kroemer.
In seiner Zeit im Rundfunkrat war Michael Kroemer Mitglied im Programmausschuss, zeitweise als dessen stellvertretender Vorsitzender, sowie Mitglied der Ethik-Kommission. 1999 wurde er erstmals in den Verwaltungsrat gewählt und später zweimal wiedergewählt. Schwerpunkte seiner Tätigkeit im WDR-Verwaltungsrat waren die Investitionen des Senders sowie Produktions- und Sportverträge. Von 1986 bis 2018 gehörte Kroemer dem Aufsichtsrat der WDR mediagroup GmbH an, 100-Prozent-Tochter des WDR, von 2013 bis 2017 war er zudem Mitglied des Aufsichtsrates der Bavaria Film GmbH, deren Hauptgesellschafter der WDR ist. Kroemer (70) ist Ehrenmitglied des DJV-NRW, dessen Landesvorsitzender er 14 Jahre lang war, sowie des Bundes-DJV. Seine Amtszeit im WDR-Verwaltungsrat endet am 16. Dezember.