Nach 20 Jahren: Gleichstellungsbeauftragte Christel Hornstein im Ruhestand
„Ich habe Frau Hornstein als Mensch sehr schätzen gelernt. Sie war eine immer verlässliche und überaus vertrauenswürdig agierende Gleichstellungsbeauftragte. Man konnte mit ihr stets vernünftig auch über kontroverse Themen diskutieren. Dabei ist sie nie nur um des Friedens willen mit der Hochschulleitung eingeknickt, sondern bei Positionen, von denen sie überzeugt war, geblieben“, sagt Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch bei ihrer Verabschiedung.
Dr. Christel Hornstein ist diplomierte Sozialwissenschaftlerin. Nach journalistischer Ausbildung und mehrjähriger Berufstätigkeit promovierte sie an der Bergischen Universität Wuppertal und stieg 2000 in das Gleichstellungsamt ein. Sie war zwei Jahre Sprecherin der Landeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten in NRW und von 2001 bis zu ihrem Ruhestand Vorsitzende der Gleichstellungskommission.
Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit gehörten neben der Wahrnehmung eines umfassenden Gleichstellungscontrollings die Umsetzung des Genderprofils der Hochschule durch Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungspositionen, Förderung des wissenschaftlichen weiblichen Nachwuchses, Erhöhung des Frauenanteils in Technik und Naturwissenschaften und der Ausbau von Gender Studies in Forschung und Lehre. Gleichzeitig war sie Transferagent im EU-Projekt „GenderTime“, das die Erhöhung der Chancengleichheit von Wissenschaftler*innen anstrebt. Eine weitere wichtige Aufgabe war die erfolgreiche Beteiligung an verschiedenen Wettbewerbsverfahren. Insgesamt beläuft sich die Summe der eingeworbenen bzw. erwirtschafteten Gleichstellungsgelder auf 6,5 Millionen Euro.
Darüber hinaus wirkte sie mehrere Jahre als Expertin im „Zentrum für Kompetenzentwicklung für Diversity Management in Studium und Lehre an Hochschulen in NRW“ (KomDiM) mit. Seit 2011 nahm sie die Gleichstellungsfunktion in Kombination mit der Leitung der Stabsstelle für Gleichstellung und Vielfalt wahr.
„Die Gleichstellungsbeauftragte hat sich von einem Fremdkörper zu einem festen Bestandteil des Systems entwickelt, ist also etabliert, den einige zwar immer noch als störend empfinden, aber Störenfriedin zu sein, ist ihre Rolle, denn damit zwingt sie das System immer wieder, über sich selbst zu reflektieren und sich dadurch auch weiterzuentwickeln“, resümiert Hornstein.
Der Bergischen Uni wird sie weiterhin als Beraterin und Projektbegleiterin verbunden bleiben, unter anderem bei der Antragsstellung für die dritte Runde des Professorinnenprogramms. Darüber hinaus plant sie – neben mehr Familienzeit – etwas ganz Besonderes: „Mit der Mitgliedschaft im Pfälzer Waldverein wird eine neue Ära eingeläutet, die in der Südpfalz, meiner zweiten Heimat, ihren Ausgangspunkt hat. Dort werde ich zukünftig die ehrenvolle Aufgabe übernehmen, Hüttendienste zu leisten, Gäste zu bewirten und die Wanderkultur zu pflegen, die vom Wasgau über die Vogesen bis zum Elsass reicht“, so Christel Hornstein.