Neues Buch über die Krisen des Kapitalismus
„Das Erkenntnisinteresse besteht darin herauszuarbeiten, inwieweit und aufgrund welcher Faktoren Krisen transformativ wirken und das historisch-spezifische Arrangement zwischen Demokratie und Kapitalismus verändern – bzw. aufzuzeigen, aufgrund welcher Faktoren eine Krise gerade nicht transformativ wirkt und die bestehenden Verhältnisse durch Krisen reproduziert werden“, erklärt Joris Steg. Dazu analysiert er das Verhältnis zwischen Demokratie und Kapitalismus sowie die Kategorien Krise und Transformation zunächst auf abstrakt-theoretischer Ebene, um dann in einer Fallstudie die bisherigen großen Krisen in ihren konkreten Ursachen, ihrem Verlauf und ihren Folgewirkungen zu betrachten.
„Krisen, so zeigen die theoretische und empirische Analyse, bewegen sich als dialektische Doppelinstanz zwischen Reproduktion und Transformation sowie zwischen Regression und Progression. In Krisen gibt es keinen Automatismus und keine zwangsläufige Entwicklungslogik. Krisen müssen vielmehr als komplexe und kontingente Prozesse verstanden und analysiert werden“, fasst Steg zusammen. Der Ausgang von Krisen sei maßgeblich abhängig von den gesellschaftlichen Macht-, Kräfte- und Hegemonieverhältnissen. „Sie sind in letzter Instanz der entscheidende Faktor, ob, inwieweit und in welche Richtung Krisen die polit-ökonomischen Verhältnisse transformieren – oder sie reproduzieren“, so der Soziologe.
Steg, Joris: Krisen des Kapitalismus. Eine historisch-soziologische Analyse. Campus Verlag 2019, 466 Seiten, 45,00 Euro.
Kontakt:
Dr. Joris Steg
Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften
Telefon 0202/439-2455
E-Mail steg[at]uni-wuppertal.de