Neues Forschungsprojekt zum Einfluss von Altersheterogenität auf die Innovationsleistung von Unternehmen
Unter dem Titel „Diversity Innovation Support Scheme” (DINNOS) arbeiten die Wuppertaler Forscher*innen zusammen mit Kolleg*innen der Aston University in Birmingham, der Greater Birmingham Chambers of Commerce sowie dem Kienbaum Institut & ISM for Leadership and Transformation an der Erforschung der durch den demografischen Wandel bedingten Altersheterogenität, die in Organisationen zunehmend an Bedeutung gewinnt.
„Die Altersdiversität in Teams kann nachweislich die Innovationsleistung von Unternehmen auf verschiedenen organisationalen Ebenen beeinflussen. Beispielsweise können ablehnende Altersstereotype innerhalb der Organisation zu Konflikten führen, die negative Auswirkungen auf Gruppenleistung und Innovationsprozesse haben. Darüber hinaus ist ein erhöhtes Alter mit dem Rückgang kognitiver Fähigkeiten assoziiert, die wiederum kritisch für die Entwicklung innovativer Ideen sind“, fasst Prof. Diestel zusammen. Andererseits könne sich im Falle eines leistungs- und innovationsförderlichen Teamklimas Altersheterogenität auch positiv auf die Leistungs- und Ideenfindungsprozesse auswirken, wenn die Teams in der Lage seien, vielfältiges Wissen und Perspektiven zu integrieren.
Ziel des Projekts ist es, den negativen Auswirkungen der Altersheterogenität entgegenzuwirken oder diese sogar umzukehren. Die Zielgruppe bilden hierbei kleine und mittelständische Unternehmen, für die der demografische Wandel eine besondere Herausforderung darstellt. Die Wissenschaftler*innen setzen dabei auf ein kognitives Training für ältere Arbeitnehmer*innen sowie ein Führungskräftetraining, das den Abbau von negativen Altersstereotypen fokussiert und die Wertschätzung von Altersheterogenität fördern soll. „Erste Pilotstudien zu diesem Schema wurden bereits in Zuge eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts durchgeführt. Ziel des DINNOS-Projekts ist nun eine weitergehende Evaluation des Trainings nach wissenschaftlichen Standards. Dafür werden 300 kleine und mittelständische Unternehmen aus Großbritannien und Deutschland im Rahmen einer Interventionsstudie an den Trainings teilnehmen“, so Prof. Diestel weiter.
Für die Evaluation werden subjektive und objektive Indikatoren auf individueller sowie organisationaler Ebene erfasst. Darunter fallen unter anderem Altersstereotype, die Anzahl entwickelter Ideen sowie die Auswirkungen auf kognitive Fähigkeiten wie beispielsweise Kreativität. Die Ergebnisse sollen einen umfassenden Beitrag zur innovations- und leistungsförderlichen Gestaltung von Arbeits-, Team- und Führungsprozessen in Unternehmen leisten.
Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Diestel
Fakultät für Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of Business and Economics
Telefon 0202/439-2291
E-Mail diestel[at]uni-wuppertal.de