OUTPUT Nr. 12 ist da!
Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zahlreiche Formen der Unterstützung bei ihren Forschungsprojekten an. Zu den wichtigsten Förderformaten der DFG zählen die sogenannten Sonderforschungsbereiche (SFBs). An der Bergischen Universität gibt es seit 2008 den SFB-TRR55 „Hadronenphysik mit Gittereichtheorie“. Der Zusatz „TRR“ steht für „Transregio“ und signalisiert, dass der SFB mehrere Standorte hat – in diesem Fall die Universität Regensburg und die Universität Graz. Welche Ziele Physiker und Mathematiker in diesem SFB verfolgen, wird im vorliegenden Heft von BUW.OUTPUT erläutert (Prof. Dr. Andreas Frommer, „Hadronenphysik mit Gittereichtheorie“).
Dabei zeigt sich, dass aktuelle Spitzenforschung in vielen Fällen ein weitgespanntes internationales Netzwerk erfordert und Grundlagenforschung auch unmittelbar praktische Folgen haben kann und hat. Im SFB-TRR55 werden so z.B. nicht nur grundlegende Beiträge zu einer Vertiefung von physikalischen Erkenntnissen im Blick auf die Theorie der Quarks als Bausteine der Materie geleistet – zugleich verkürzt man die Rechenzeit von großen Computern und entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der Industrie und anderen Forschungszentren und Universitäten neue Spezialrechner, die u.a. weniger Strom verbrauchen (Prof. Dr. Zoltan Fodor und Dr. Stefan Krieg, „Der primordiale Feuerball auf dem Supercomputer“).
Das aktuelle OUTPUT-Heft präsentiert weitere Projekte, die die Entwicklung theoretischer Einsichten für praktische Zwecke nutzen. MIRAH (Measurement of Stable Isotope Ratios on HALO), ein in Wuppertal entwickelter Luftprobensammler trägt z.B. dazu bei, komplexen Prozessen in der Atmosphäre und damit letztlich auch den Voraussetzungen und Folgen des gegenwärtigen Klimawandels buchstäblich auf die Spur zu kommen (Prof. Dr. Ralf Koppmann und Dr. Marc Krebsbach; „Detektivarbeit in luftiger Höhe – Atmosphärischen Prozessen auf der Spur“); ein Projekt der Atmosphärenchemie hilft, die durch den Luftverkehr verursachten Luftschadstoffe zu kontrollieren (Prof. Dr. Peter Wiesen, Dr. Ralf Kurtenbach, Michael Gallus und Stefanie Ifang, „Schadstoffemissionen der Luftfahrt“).
Neben Theorie und Praxis hat im Zeitalter von Hochleistungsrechnern schließlich eine dritte Methode des Erkenntnisgewinns an Bedeutung gewonnen: Die numerische Simulation, d.h. das Experiment am mathematischen Modell. Seine vielfältigen Möglichkeiten werden an mehreren Beispielen illustriert. Vorgestellt werden die rechnergestützte elektromagnetische Feldberechnung (Prof. Dr. Markus Clemens, „Modellierung und Simulation elektromagnetischer Felder“) sowie Projekte, die u.a. dazu dienen, die im Blick auf die Elektromobilität so wichtige Effizienz von Energiewandlern zu steigern (Prof. Dr. Michael Günther, Dr. Andreas Bartel und Dr. Jan ter Maten, „Elektronische Industrie“) oder aber auch die Bewegungen von Fußgängern berechnen und die Nutzung von öffentlichen Räumen sicherer gestalten zu können (Prof. Dr. Armin Seyfried und Dipl.-Ing. Stefan Holl, „Dynamik von Fußgängerströmen“).
Nachrichten aus der Welt der Forschung und Kurz-Meldungen über Neuerscheinungen von Wuppertaler Professorinnen und Professoren geben schließlich Einblick in eine Vielzahl von spannenden Entwicklungen an der Bergischen Universität.