OUTPUT NR. 17 ist da
Angesichts der zunehmenden Spezialisierung von akademischen Fächern und einer Welt, deren Komplexität sich der Alleinherrschaft von Fachdisziplinen entzieht, sind transdisziplinäre Kooperationen in allen Bereichen der Wissenschaft von wachsender Bedeutung. Nicht nur, aber doch überwiegend einzelfachübergreifende Projekte im Themenfeld „Sprache, Philosophie und Geschichte“ stellt das vorliegende Heft von BUW. OUTPUT vor.
Das Logo des mächtigen Apple-Konzerns ist ein Apfel in angebissener Gestalt. In welcher Beziehung der zu einer berühmten Legende der Wissenschaftsgeschichte steht und wie spannungsreich das Verhältnis von Mythen und Wissenschaft überhaupt ist, verrät der erste Beitrag des Hefts („Äpfel und Brennspiegel: Mythen und Legenden in der Wissenschaftsgeschichte“, Prof. Dr. Volker Remmert und Antina Scholz).
Ein zweiter Beitrag führt in die Arbeit der einzigen DFG-Forschergruppe ein, in der Natur- und Geisteswissenschaften eng zusammenarbeiten. Am Beispiel der ‚größten Forschungsmaschine der Welt‘ wird hier nach den Bedingungen für erfolgreiche wissenschaftliche Erkenntnis im Allgemeinen gesucht („Philosophie der Teilchenphysik“, Prof. Dr. Gregor Schiemann).
Das Erzählen von Geschichten gilt als wichtiges Mittel, um Individuen, sozialen Gruppen oder auch ganzen Nationen eine bestimmte Identität zu geben. Wie das im Fall eines kleinen Landes mit konfliktreicher Historie funktioniert, wird am Beispiel von Irland skizziert („Irische Geschichte immer wieder neu erzählt“, Prof. Dr. Katharina Rennhak).
Weitere Beiträge präsentieren die unterdessen traditionsreiche ‚Wuppertaler Schule‘ innerhalb der phänomenologischen Forschung („Die Phänomenologie. Eine Wuppertaler Schule?“, Prof. Dr. Alexander Schnell, Dr. Till Grohmann und Philip Flock), einen modellhaften Ansatz zur linguistischen Schnittstellenforschung zwischen Grammatik und gesprächsweiser Interaktion („Konversationelle Selbstreparaturen: Schnittstellenforschung zwischen Grammatik und Interaktion“, Prof. Dr. Susanne Uhmann) sowie ein Projekt, das den spezifischen Verbindungen von sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten und Berufsgruppen gilt und das die gezielte Förderung entsprechender Kompetenzen zu verbessern versucht („Sprachdidaktik: Welches Deutsch für welchen Beruf?“, Prof. Dr. Christian Efing).
Neben Nachrichten aus der Welt der Forschung bietet unser Heft schließlich ein Porträt des vor sechs Jahren gegründeten „Interdisziplinären Zentrums für Editions- und Dokumentwissenschaft“. Es ist ein Kind des digitalen Zeitalters, das Fachrichtungen aus den Geistes- und Kulturwissenschaften sowie der Elektro-, Informations- und Medientechnik vereint und das eine innovative, jetzt schon international sichtbare Plattform für interdisziplinäre Forschungen im Bereich der Editions- und Dokumentwissenschaft bildet.