Physiker Prof. Vladimir Fateev zu Gast an der Bergischen Uni
Prof. Fateev wurde der Preis 2012 für seine herausragenden Beiträge zum Verständnis von Eichtheorien, zur Physik der Instantonen sowie zur Entwicklung der konformen Feldtheorie und der Theorie der integrablen Systeme verliehen. „Seine fundamentalen Resultate beeinflussen heute die Entwicklung in vielen Bereichen der theoretischen Physik“, so Prof. Hermann Boos. Wichtige Begriffe sind mit seinem Namen verbunden, wie etwa der Fateev-Dotsenko-Coulomb-Gas-Formalismus in der zweidimensionalen konformen Feldtheorie und das Fateev-Zamolodchikov-Modell in der statistischen Physik.
An der Bergischen Uni untersucht Prof. Fateev in der Arbeitsgruppe von Prof. Boos insbesondere den geometrischen Ursprung von W-Algebren in der Quantenfeldtheorie und arbeitet an der Erweiterung der sogenannten AGT-Vermutung, die einen Zusammenhang zwischen Eichtheorien in vier Raum-Zeit-Dimensionen und konformen Feldtheorien in zwei Raum-Zeit-Dimensionen herstellt. Diese für das Verständnis der Struktur von Quantenfeldtheorien wichtige Vermutung wurde kürzlich von Prof. Fateev in Zusammenarbeit mit Dr. Aleksei Litvinov vom Landau-Institut bewiesen.
Vladimir Fateev (Jahrgang 1948) studierte Physik im Moskauer ingenieur-physikalischen Institut. In den 1970er und 1980er Jahren war er am Landau-Institut für Theoretische Physik in Moskau tätig, wo er 1976 promovierte und sich 1987 habilitierte. 1992 wurde Fateev als Professor für theoretische Physik an die Universität Montpellier (Frankreich) berufen, wo er bis heute – mittlerweile emeritiert – sehr aktiv ist.