Politikwissenschaftler Hans J. Lietzmann ist emeritiert worden
Der Bergischen Uni bleibt er aber weiterhin erhalten. Beim Institut für Partizipations- und Demokratieforschung (ehemals „Forschungsstelle Bürgerbeteiligung), das Lietzmann seit 2004 leitet, wird er noch in einigen Forschungsprojekten involviert sein. „Ich hoffe sehr, dass meine Meinung und Mitarbeit dort weiterhin gerne gesehen wird. Vielfältige Umbrüche und ,Resets‘ werden sich in den politischen Institutionen und den poltischen Entwicklungen der kommenden Jahre ergeben. Die endlich sich ernsthaft zuspitzende Perspektive auf den Klimawandel und auch die grundsätzliche Neuorientierung der politischen Kommunikationen sind spannende, erste Anzeichen“, so der Pensionär.
Sein wissenschaftlicher Fokus lag in den vergangenen Jahren auf der „Politischen Kulturforschung“. Dabei befasste er sich mit den Fragen der sich wandelnden politischen Mentalitäten, deren Einfluss auf die politischen Prozesse und mit den überraschenden Entwicklungen z. B. in der „Querdenker-Szene“ und ihren strukturellen Hintergründen. Bundes- und europaweit bekannt sind seine Forschungen zur Partizipation und zur Repräsentation in der Demokratie.
Darüber hinaus war und ist Hans J. Lietzmann ein oft eingeladener Gutachter und Berater: z. B. für den Bundestag (unter anderem im Innenausschuss zu Wahlrechtsfragen oder im Bundestagspräsidium zur Verkoppelung von Beteiligungsformaten), für den NRW-Landtag (unter anderem zur politischen Bildung, zu Jugendwahlrecht, Ausländerwahlrecht) sowie für das Europaparlament (zu „Europäischen Bürgerinitiativen“) und ebenso für Bundes- und Landesregierungen, Parteien, Verbände und Stiftungen. Außerdem ist er Mitglied im „Energieforschungsdialog“ des NRW-Wirtschaftsministers Prof. Dr. Andreas Pinkwart (befasst sich mit den zentralen Fragen des Endes der Braunkohleverstromung im Rheinischen Revier), des Clusters Energieforschung der NRW-Landesregierung und entsprechender Gremien der Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
Hans J. Lietzmann studierte Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie und Philosophie an den Universitäten Marburg, Frankfurt a. M. und Gießen. Danach arbeitete er als Anwalt in einer Kanzlei sowie als Dozent in der politischen Erwachsenenbildung. 1986 promovierte er an der Philipps-Universität Marburg. Bis 1998 arbeitete der gebürtige Düsseldorfer als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität der Bundeswehr in München. Lietzmann habilitierte sich 1998 in Marburg. Auslandsaufenthalte führten ihn wiederholt an die US-amerikanische Harvard-Universität sowie nach Äthiopien, den Sudan und auf eine Gastprofessur in Neu-Delhi. Nach Professuren an den Universitäten Hamburg, Vechta und Essen kam er 2002 schließlich an die Bergische Universität.
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Kontakt:
Prof. Dr. Hans J. Lietzmann
Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften
E-Mail hans.j.lietzmann[at]uni-wuppertal.de