Prof. Roland Goertz informiert über Einsatzplanung bei Amok-Situationen
Prof. Goertz (2.v.r.) mit seinen Gästen aus Tschechien.
Nicht zuletzt die aktuelle Sicherheitslage wirft die Frage auf, wie das Einsatzmanagement von Feuerwehr und Rettungsdienst in der Folge von Gewalttaten und im Rahmen des dann ablaufenden Polizeieinsatzes optimal funktionieren kann. Prof. Goertz, selber 2002 Einsatzleiter bei dem Schulamoklauf in Erfurt und 2009 beim Schulamoklauf in Winnenden als Berater der Einsatzleitung vor Ort, gab den Vertretern der tschechischen Behörden praktische Hinweise zum Aufbau der Betreuung der Betroffenen aber auch zur Organisation der Überbringung von Todesnachrichten in solchen Fällen.
Auch die psychosozialen Aspekte der Betreuung von Angehörigen und Einsatzkräften wurden intensiv mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der tschechischen Delegation diskutiert, wie auch der organisatorische Aufbau der Einsatzleitung und die außergewöhnlich lange Einsatzdauer in solchen Fällen, in denen immer wieder innerhalb der Stadt oder der Gemeinde Maßnahmen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst erforderlich werden. So wurde in Erfurt nach dem Schulamoklauf z B. über vier Wochen ein psychologischer Hausbesuchsdienst eingerichtet, da es eine große Zahl stark Betroffener gab, die auch kurzfristig Rat und Hilfe außerhalb der Notfallmedizin benötigten.
„Das Treffen mit der tschechischen Delegation war ein weiterer Schritt zur Internationalisierung unserer Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Gefahrenabwehr – ebenso wie der bereits sehr intensive und lebhafte Austausch mit dem niederländischen Brandweerinstitut oder verschiedenen Instituten in den USA. Ich freue mich auf einen intensiveren Austausch mit den tschechischen Behörden und Forschungseinrichtungen,“ so das Fazit von Prof. Goertz.
Kontakt:
Prof. Dr. Roland Goertz
Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik
Telefon 0202/439-3098
E-Mail goertz[at]uni-wuppertal.de
