Regionale Standortfaktoren im globalen Wettbewerb: 2. Schumpeter School Praxistag an der Bergischen Universität
Nach der Eröffnung durch den Sprecher des Vorstandes der Schumpeter School Stiftung, Prof. Dr. Norbert Koubek begrüßten der Rektor der Bergischen Universität, Prof. Dr. Lambert T. Koch, der Dekan der Schumpeter School of Business and Economics, Prof. Dr. Michael Fallgatter, und der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Dipl.- Ing Heinz Schmersal, die Gäste.
Im ersten Teil der Veranstaltung stand die Bedeutung der regionalen Standortfaktoren im Zuge der Globalisierung im Mittelpunkt. Aus wissenschaftlicher Sicht referierte Prof. Dr. Peter Witt, Schumpeter School of Business and Economics, und aus Sicht der Praxis Michael Wenge, Hauptgeschäftsführer der IHK Wuppertal-Solingen-Remscheid. Es zeigten sich deutlich die beiden unverzichtbaren Bestandteile für erfolgreiches unternehmerisches Handeln: Risikobereites und innovationsorientiertes Unternehmertum sowie geeignete gesellschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, hier vor allem regional bezogen auf das Bergische Land und die Metropolregion Rhein-Ruhr.
Anschließend wurden drei unterschiedliche Internationalisierungsstrategien regionaler Unternehmen vorgestellt und diskutiert. Dr. Manfred Diederichs, persönlich haftender Gesellschafter der Karl Diederichs KG, beschrieb das bei Dirostahl umgesetzte Modell, Produktion und Export auf nur einen Standort zu konzentrieren. Christoph Koslowski, geschäftsführender Gesellschafter der Hühoco-Gruppe, erläuterte den erfolgreichen Aufbau von zahlreichen ausländischen Produktionsstätten in Europa, Amerika und Asien, um die einzelnen weltregionalen Märkte direkt zu beliefern. Im dritten Beispiel stellte Wolfgang Fuchs, geschäftsführender Gesellschafter der Köbo-Donghua-Gruppe, die Internationalisierungsstrategie dar, in die das Wuppertaler Unternehmen als Teil der chinesischen Donghua-Familiengesellschaft eingebunden ist.
„Zu den Weltmarktführern gehört eine größere Anzahl mittelständischer Unternehmen. Sie haben das mit sehr unterschiedlichen Internationalisierungsstrategien erreicht und sind dabei häufig weitgehend unbekannt – also Hidden Champions – geblieben“, bilanziert Koubek. Diese Unternehmen böten gerade für den akademischen Nachwuchs attraktive und karrierefördernde Arbeitsplätze, was bisher aber zu wenig bekannt sei. Vor diesem Hintergrund stimmten Podium und Plenum überein, den Kontakt zwischen der Schumpeter School als wissenschaftlicher Einrichtung und den regionalen Unternehmen als zentralem Teil der Praxis auszubauen und zu intensivieren.