Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Regionaler Konjunkturreport: Veröffentlichung für das dritte Quartal 2018

12.11.2018|10:43 Uhr

Die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen im Bergischen Städtedreieck weiterhin als hervorragend beurteilt. Lediglich 2,6 Prozent der befragten Unternehmen sind mit der momentanen Geschäftslage nicht zufrieden. Dennoch fällt die Lageeinschätzung schlechter aus als im Vorquartal, da ein größerer Anteil an Unternehmen die Lage nicht mehr als „gut“, sondern nur noch als „befriedigend“ einstuft. Eine Ausnahme bildet das Bauhauptgewerbe. Hier wird die Geschäftslage von den befragten Unternehmen ausnahmslos als „gut“ bezeichnet und übertrifft damit bei weitem die Lageeinschätzung aller anderen Branchen.

Regionale Konjunktur

Der Großteil der befragten Unternehmen geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden sechs Monaten nicht weiter verbessern wird. Im produzierenden Gewerbe geht man aufgrund der starken Exportabhängigkeit sogar von einer rückläufigen Geschäftsentwicklung aus (-16,1%), welche schon in der letzten Quartalsprognose – aufgrund des internationalen Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie der schleppenden Brexit-Verhandlungen – angenommen wurde. Hinzu kommt, dass sich zwischenzeitlich die Erwartungen für den europäischen Binnenmarkt weiter verschlechtert haben, nachdem die italienische Regierung bei ihrer Haushaltsplanung auf Konfrontationskurs mit der EU-Kommission gegangen ist. Trotzdem weist der Saldo der Geschäftserwartungen über alle Branchen mit +13,0 Prozent ein Plus von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorquartalswert auf. Gestützt wird dieser Wert von den positiven Erwartungen des Bauhauptgewerbes (+20,5%), des Dienstleistungssektors (+27,4%) und des Handels (+29,4%), der auf eine Belebung durch das Weihnachtsgeschäft hofft. Somit ist die branchenübergreifende Geschäftserwartung als verhalten optimistisch zu bewerten.

Regionaler Arbeitsmarkt

Insgesamt sind die Unternehmen im Bergischen Städtedreieck – im Vergleich zum zweiten Quartal – offener bezüglich eines weiteren Beschäftigungsaufbaus geworden. So zeigen die Befragungsergebnisse, dass die befragten Unternehmen in den kommenden sechs Monaten mit einem weiteren Anstieg der Beschäftigungsquote rechnen. Vor allem im produzierenden Gewerbe (+42,1%), im Dienstleistungssektor (+33,5%) und im Handel (31,5%) wird mit weiteren Beschäftigungszuwächsen gerechnet. Im Bauhauptgewerbe ist hingegen nur mit einem geringen Anstieg der Beschäftigten zu rechnen. Der Bedarf an Facharbeiterinnen und -arbeitern ist dort momentan besonders hoch, die meisten Stellen können derzeit aber – aufgrund von fehlenden Fachkräften – nicht besetzt werden.

Die Hälfte aller Unternehmen (51,4%) haben derzeit offene Stellen für Fachkräfte ausgeschrieben. Die überwiegende Mehrheit (90,0%) hat aber Probleme, diese mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen. Im aktuellen Konjunkturreport findet sich eine Auflistung der Branchen, die vom Fachkräftemangel am stärksten betroffen sind. Neben der Gefahr von Exportrückgängen stellt der anhaltende Fachkräftemangel für die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im Bergischen Städtedreieck eine große Herausforderung dar.

Beteiligung

An der Umfrage zum Regionalen Konjunkturbarometer für das 3. Quartal 2018 haben 203 Unternehmen (mit rund 18.500 Beschäftigten) teilgenommen. Erfreulicherweise konnten wir damit nicht nur die Teilnehmendenzahl insgesamt erheblich steigern, sondern auch eine bessere Darstellung der bergischen Unternehmerlandschaft über verschiedene Sektoren, Beschäftigungsgrößenklassen und Wirtschaftsstandorte hinweg erzielen. Eine ausführliche Darstellung aller Ergebnisse ist unter www.regionales-konjunkturbarometer.de zu finden.

Die kommende Umfrage für das vierte Quartal beginnt am 15. Dezember 2018.

Das Regionale Konjunkturbarometer basiert auf der Befragung von Unternehmen des produzierenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels sowie des Dienstleistungssektors im Bergischen Städtedreieck. In Kooperation mit den Stadtsparkassen Wuppertal, Solingen und Remscheid wertet das Wuppertaler Institut für Unternehmensforschung und Organisationspsychologie (WIFOP) auf vierteljährlicher Basis die Einschätzungen und Erwartungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage sowie der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr aus. Das Regionale Konjunkturbarometer versteht sich dabei als qualitativer Indikator, der die konjunkturelle Entwicklung des Bergischen Städtedreiecks erfasst und somit als Grundlage für unternehmerische sowie politische Entscheidungsprozesse dient.

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