Regionaler Konjunkturreport: Veröffentlichung für das vierte Quartal 2018
Die Erwartungen haben sich in den meisten Sektoren deutlich eingetrübt. Der Großteil der befragten Unternehmen geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Situation in den kommenden sechs Monaten nicht weiter verbessern wird. Im produzierenden Gewerbe weist das Regionale Konjunkturbarometer zum zweiten Mal in Folge einen negativen Saldowert aus. Dies ist gleichbedeutend mit einer Abschwächung der Konjunktur. Inzwischen fallen die Einschätzungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Halbjahr aber auch in weniger exportorientierte Branchen deutlich pessimistischer als im Vorquartal aus. Der Handel (-9,1 %), das Bauhauptgewerbe (-5,3 %) und der Transport- und Logistikbereich (-7,3 %) weisen allesamt negative Saldowerte für die wirtschaftliche Entwicklung aus. Einzig im Dienstleistungssektor (+14,0 %) wird mit einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage gerechnet.
Regionaler Arbeitsmarkt
Die deutlich pessimistischeren Einschätzungen hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung wirken sich auch auf die Personalplanung der Unternehmen im bergischen Städtedreieck aus. Der überwiegende Teil der Unternehmen plant zwar immer noch, zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzustellen, der Beschäftigungsaufbau verliert aber gegenüber dem Vorquartal an Dynamik. Im Großhandel sowie im Transport- und Logistikbereich ist die Nachfrage nach zusätzlichem Personal am stärksten. Im Dienstleistungssektor und im produzierenden Gewerbe kann nur noch mit moderaten Beschäftigungszuwächsen gerechnet werden. Im Bauhauptgewerbe sind keine weiteren Einstellungen geplant. Mit einem Stellenabbau muss hingegen im stationären Einzelhandel gerechnet werden.
Beteiligung
An der Umfrage zum Regionalen Konjunkturbarometer für das 4. Quartal 2018 haben 211 Unternehmen (mit rund 19.000 Beschäftigten) teilgenommen. Erfreulicherweise konnten wir damit die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut steigern.
Konjunkturreport
Eine ausführliche Darstellung aller Ergebnisse finden Sie im Regionalen Konjunkturreport unter www.regionales-konjunkturbarometer.de. Dieser enthält mit dem Regionalen Konjunktur- und Beschäftigungsbarometer eine ausführliche Darstellung der regionalen Wirtschaftsentwicklung und des regionalen Arbeitsmarktes. Die Ergebnisse basieren auf einer vierteljährlichen Befragung im bergischen Städtedreieck ansässiger Unternehmen. Diese werden in eine Analyse gesamtwirtschaftlicher Entwicklungen eingebettet. Zusätzlich legen wir mit dem Branchenreport „Spedition & Gewerblicher Güterkraftverkehr“ den Fokus auf eine aus konjunktureller Sicht sehr interessante Branche.
Aufgrund der deutlich gestiegenen Wahrscheinlichkeit für einen ungeordneten Brexit enthält der aktuelle Konjunkturreport erstmals einen Gastbeitrag. Prof. Dr. Paul J. J. Welfens, Präsident des Europäischen Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen (EIIW) an der Bergischen Universität Wuppertal, äußert sich zu den Folgen eines ungeordneten Brexits für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen und im bergischen Städtedreieck.
Die kommende Umfrage für das erste Quartal beginnt am 15. März 2019. Wir würden uns freuen, wenn sich wieder zahlreiche bergische Unternehmen finden, die mit uns ihre Einschätzungen und Erfahrungen teilen.
Das Regionale Konjunkturbarometer basiert auf der Befragung von Unternehmen des Produzierenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels sowie des Dienstleistungssektors im bergischen Städtedreieck. In Kooperation mit den Stadtsparkassen Wuppertal, Solingen und Remscheid wertet das Wuppertaler Institut für Unternehmensforschung und Organisationspsychologie (WIFOP) auf vierteljährlicher Basis die Einschätzungen und Erwartungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage sowie der Geschäftsentwicklung im kommenden halben Jahr aus. Das Regionale Konjunkturbarometer versteht sich dabei als qualitativer Indikator, der die konjunkturelle Entwicklung des Bergischen Städtedreiecks erfasst und somit als Grundlage für unternehmerische sowie politische Entscheidungsprozesse dient.