„Rencontres littéraires“ mit Abdellah Taïa
Taïa stammt aus Marokko. Seit 20 Jahren lebt er in Paris und hat bereits ein Dutzend Romane und Erzählungen verfasst. „Viele seiner Geschichten hinterfragen die bestehende soziale Ordnung – sei es in Marokko oder in Frankreich“, sagt Romanist Dr. Stephan Nowotnick, der die „Rencontres littéraires“ gemeinsam mit Fachkollegin Marie Cravageot organisiert. Eine Mischung aus Fakten und Fiktion prägen Taïas Romane, nicht wenige sind autobiografisch.
„Seine Literatur ist intim und kennt keine Ausflüchte. Die Grenzen zwischen Literatur und soziologischer Analyse sind bei ihm häufig fließend“, ergänzt Nowotnick. Themen sind beispielsweise die eigene Kindheit, das Verhältnis zur Mutter und grundsätzliche Fragen zu Sexualität, Religion, Moral und Toleranz. In seinem jüngsten Roman „La vie lente“ erzählt Taïa die Geschichte der Begegnung zwischen einer 80-jährigen armen Pariserin und einem jungen arabischen Homosexuellen, der entwurzelt in Paris lebt – ein Zusammentreffen, das die Grenzen sozialer Konventionen sprengt.
2011 verfilmte er seinen Roman „L’armée du salut“ selbst. Auch um die Bedeutung dieser Arbeit soll es bei der neuesten „Rencontre littéraire“ am kommenden Donnerstag gehen.
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