Startschuss für Klimaschutzprojekt „AutoFlex“
Das Wuppertaler Forschungskonsortium, bestehend aus der Bergischen Universität, der Neuen Effizienz GmbH und der WSW Energie & Wasser AG, hat es sich in den nächsten drei Jahren zur Aufgabe gemacht, Flexibilitätsoptionen von Verbrauchern im gewerblichen sowie im privaten Bereich zu vergrößern, um die Energiewende in Deutschland voranzubringen. Dazu soll der Stromverbrauch von privaten und gewerblichen Kunden*innen hin zu Wind- und Sonnenstrom verlagert werden, um so den Bedarf an elektrischen Speichern reduzieren zu können. „Durch mehr Flexibilität in den Stromnetzen wird die Integration von dargebotsabhängigen erneuerbaren Energien gefördert, sodass weniger konventionelle Erzeuger benötigt werden. Dabei sollen zukünftig flexible Verbraucher aus dem Gewerbe sowie privaten Bereich einen wichtigen Beitrag leisten“, schildert Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek, Inhaber des Lehrstuhls für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal.
In mehreren Vorgängerprojekten wurde gezeigt, dass im Bereich mittelständischer Industrieunternehmen ein großes Lastverschiebungspotenzial besteht (Happy Power Hour I & II). Zukünftig werden Verbraucher aus dem Gewerbe und privaten Bereich in den Fokus genommen. Im aktuellen VPP („Virtual Power Plant – Hebung von Flexibilitäten in großstädtischen Strukturen“) Forschungsprojekt „Wuppertal spart Watt“ wurde nachgewiesen, dass Privatkunden*innen ein großes Interesse an der Verlagerung ihrer Verbräuche zeigen. Jochen Stiebel, Geschäftsführer der Neuen Effizienz GmbH, betont: „Es liegt ein großes Potenzial verschiedener Flexibilitätsoptionen im Gewerbe vor. Durch das Forschungsprojekt ‚AutoFlex‘ haben wir die Möglichkeit, die Potenziale zu identifizieren und nutzbar zu machen. Dadurch können wir einen Mehrwert für das regionale Gewerbe schaffen und dabei unterstützen, die Integration erneuerbarer Energien in der Wirtschaftsregion zu fördern.“ Das Projekt soll nun auf den erzielten Ergebnissen aufbauen und insbesondere den derzeit noch großen Identifizierungs- und Implementierungsaufwand sowie die Kosten zur Verbrauchsverlagerung reduzieren.
Produktionsanlagen, aber auch Anlagen kleinerer Gewerbebetriebe wie z. B. Bäckereien, Supermärkte oder energieintensive Privatgeräte wie Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen, bieten Verbrauchssituationen, die leicht zu identifizieren und deren Anschlussleistungen vergleichsweise hoch sind. Der Energieversorger muss ermitteln, zu welchen Zeiten eine Integration der erneuerbaren Energien gefördert wird und eine Senkung der Strombezugskosten am Strommarkt erzielt werden kann. Dieses erfordert eine Standardisierung der Datenkommunikation sowie eine kostengünstige Hardware zur Ansteuerung der Verbraucher.
Das Projekt zielt darauf ab, auch kleinere Anlagen jenseits industrieller Prozesse von dynamischen Stromtarifen profitieren zu lassen, damit sich die Stromverlagerung auch im Privat- und Gewerbesektor auszahlt. „Durch Lastverschiebung können die Verbraucher einen großen Beitrag leisten, damit die Energiewende gelingt. Gemeinsam mit der Bergischen Universität und der Neuen Effizienz GmbH erarbeiten wir in Wuppertal intelligente Lösungen dafür, von denen auch Versorger und Verbraucher*innen in ganz Deutschland profitieren können“, so Markus Hilkenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wuppertaler Stadtwerke GmbH.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek
Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik
Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik
Telefon 0202/439-1976
E-Mail zdrallek@uni-wuppertal.de