Summer School zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Teilchenphysik
Im Zentrum des Vortrags stand die Arbeit des CERN. Rolf-Dieter Heuer stellte zunächst die Geschichte der Einrichtung vor und blickte dann in die Zukunft der Forschung. „Die Entdeckung des Higgs-Teilchens war nur der Anfang“, betonte er. „Jetzt gilt es, weitere offene Fragen zu klären: Warum gibt es im Universum so unverhältnismäßig wenig Antimaterie? Wie viele Raumzeitdimensionen gibt es? Und was sind dunkle Materie und dunkle Energie, die immerhin 95 Prozent unseres Universums ausmachen?“ Auf der Suche nach Antworten sei der Large Hadron Collider, der am CERN betriebene, bisher weltgrößte Teilchenbeschleuniger, höchstwahrscheinlich nicht mehr ausreichend. Daher werden gegenwärtig Designs für noch leistungsfähigere Teilchenbeschleuniger (z.B. den „Future Circular Collider“) entwickelt, um die derzeit durchgeführte Forschung zu erweitern.
Mit Blick auf die interdisziplinäre Ausrichtung der Summer School ging der Wissenschaftler auch auf die soziologischen Aspekte einer so großen und internationalen Organisation wie CERN ein. „Wir sind ein großartiges Trainingsfeld sowohl für die Wissenschaft als auch die Wirtschaft“, sagte er. „Wo so viele unterschiedliche Menschen zusammenarbeiten, lernt man, Unterschiede zu erkennen, zu akzeptieren und zu nutzen. Die Art, zu denken und auch zu planen, ändert sich.“ Diese Erfahrungen könne jeder einzelne gewinnbringend bei zukünftigen Jobs und Projekten einbringen.
Die Summer School läuft noch bis zum 30. Juli. Wer Einblicke in die Themen erhalten möchte, kann zum Beispiel den Vortrag von Catherine Westfall am 28. Juli um 19.30 Uhr besuchen. Die Wissenschaftlerin der Michigan State University stellt die Geschichte des Fermi National Accelerator Laboratory vor – ein Forschungszentrum für Teilchenphysik, das vom US-amerikanischen Department of Energy betrieben wird – und zieht Parallelen zur gegenwärtigen und zukünftigen Entwicklung des CERN.
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