Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tagung der Klassischen Philologie widmete sich dem Alten Testament in der Antike

04.02.2019|09:20 Uhr

Wie wurde die Bibel zum Gegenstand der antiken Poesie? Dieser Frage ging Ende Januar eine dreitägige internationale Tagung an der Bergischen Universität Wuppertal nach. Im Gästehaus auf dem Campus Freudenberg diskutierten rund 30 Forscherinnen und Forscher aus sieben Ländern darüber, wie christliche Dichter des Altertums alttestamentliche Themen aufgriffen und vermittelten.

Prof. Dr. Lambert Koch (Rektor der Bergischen Universität Wuppertal), Prof. Dr. Stefan Freund und Dr. Donato De Gianni (v.l.)<br><span class="sub_caption">Klick auf das Foto: größere Version <br />Foto: Marylen Reschop</span>

Die Tagung „Das Alte Testament in der Dichtung der Antike“ wurde von der Fachgruppe Klassische Philologie organisiert. Die Internationalität der Veranstaltung spiegelte sich in den zahlreichen Vorträgen wider, die in deutscher, englischer, französischer oder italienischer Sprache gehalten wurden. Ihr Fokus lag auf der Betrachtung eines besonderen Wandels im Altertum: „Während die Dichter der klassischen Antike über mythologische Themen schreiben und sich zum Beispiel den Gestalten Odysseus und Aeneas, Ödipus und Herkules widmen, verbinden die christlichen Dichter herkömmliche Gattungen – wie das Epos – und neue Formen, um die Stoffe und Motive des Alten Testaments zu vermitteln“, beschreibt Prof. Dr. Stefan Freund, der gemeinsam mit Humboldt-Stipendiat Dr. Donato De Gianni zur Tagung nach Wuppertal einlud. „Die Schöpfungsgeschichte, die Gestalt des Königs David, die Propheten und das Gotteslob in den Psalmen bringen sie ihren Zeitgenossen so in einer eingängigen Form näher.“

Über den fachlichen Austausch strebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum einen die Beantwortung historisch wichtiger Fragen an: Wie lesen Christinnen und Christen der Antike das Alte Testament? Welche Stoffe und Figuren sind ihnen wichtig? Wie entwickelt sich die europäische Literatur im Übergang von der Antike zum Mittelalter? Zum anderen thematisierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch Probleme, die bis heute aktuell sind: Wie spielt sich religiöser Wandel in einer Kultur ab? Wie werden sich daraus ergebende gesellschaftliche Konflikte in der Literatur – und heute besonders in den Medien – ausgetragen, beigelegt oder befeuert?

„Durch das Zusammentreffen führender Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet konnten wir hier in Wuppertal wichtige Erkenntnisse gewinnen und weitere Fragen formulieren. Diese helfen dabei, derartige Wandlungsprozesse besser zu verstehen“, erklärt Gastgeber Prof. Dr. Stefan Freund. Die Ergebnisse der Tagung, die auch an die von der Kirchlichen Hochschule Wuppertal-Bethel schon länger gepflegte Erforschung der antiken Bibelübersetzungen anknüpfen, sollen in einem Tagungsband festgehalten werden.

Kontakt:
Prof. Dr. Stefan Freund
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Klassische Philologie
Telefon 0202 / 439 3215
E-Mail freund[at]uni-wuppertal.de

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