Tagungsband beleuchtet Erziehung und Bildung jenseits des Nationalen
Die zweitägige Tagung der DGfE-Sektion „Interkulturelle und International Vergleichende Erziehungswissenschaft“ nahm das gegenwärtig besonders ausgeprägte Spannungsverhältnis zwischen der Entgrenzung des Nationalen und Tendenzen der Re-Nationalisierung zum Anlass für eine Diskussion um erziehungswissenschaftliche Forschung und Praxis.
Auf der einen Seite dieses Spannungsverhältnisses steht die Beobachtung, dass sich Lebensweisen und Identitäten zunehmend transnational und jenseits nationaler Vorstellungen von Kultur, Nation und Ethnizität abspielen und Prozesse der Inter-, Supra- oder Transnationalisierung Einfluss auf viele Lebensbereiche haben. Die andere Seite umfasst das Erstarken von (antimuslimischem) Rassismus und Antisemitismus, die Zunahme rechtspopulistischer Bewegungen sowie den Erfolg rechter Parteien. „Dieser Zustand hat natürlich auch einen Einfluss auf den Alltag in Erziehungs- und Bildungsinstitutionen und wirkt auf seine beteiligten Akteur*innen. Umso wichtiger ist es, zu hinterfragen, wie wir damit umgehen“, so Prof. Machold.
Die Beiträge „gehen der Entgrenzung des Nationalen in Erziehung und Bildung nach und setzen sich kritisch mit dem nationalen Fokus in erziehungswissenschaftlicher Forschung und Theoriebildung auseinander“, heißt es in der Verlagsbeschreibung des Tagungsbandes, der insgesamt zehn Beiträge auf 204 Seiten umfasst.
Machold, C., Messerschmidt, A., & Hornberg, S. (Hrsg.) (2020). Jenseits des Nationalen? Erziehung und Bildung im Spannungsverhältnis von Entgrenzung und Begrenzung nationaler Ordnungen. Opladen: Barbara Budrich Verlag. 29,90 Euro.
Kontakt:
Prof. Dr. Claudia Machold
Institut für Erziehungswissenschaft
Telefon 0202/439-2313
E-Mail machold[at]uni-wuppertal.de