Universitätskommunikation – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

„Teilen statt Besitzen“ – auch in der Wohnungswirtschaft?Projekt mit der Fachhochschule Erfurt

04.11.2015|10:22 Uhr

Das Fachgebiet Ökonomie des Planens und Bauens der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Guido Spars und das Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt starten das zweijährige Forschungsvorhaben „Nachhaltige Konsummodelle der Shared Economy in der Wohnungswirtschaft“ (KoSEWo). Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt rund 315.000 Euro gefördert.

Prof. Dr.-Ing.<br />Guido Spars

Ziel des Projektes ist es, Modelle der „Shared Economy“ in der Wohnungswirtschaft zu erforschen und zu typisieren. Der Fokus liegt dabei besonders auf dem nachhaltigen Konsumverhalten von Bewohnerinnen und Bewohnern städtischer Wohnquartiere.

Eine besondere Herausforderung stellt die Verbindung mit der aktuellen wohnungspolitischen Debatte um mehr bezahlbaren Wohnraum dar. „Der Beitrag nachhaltiger Konsummodelle für die Versorgung einkommensschwacher Haushalte soll daher besonders untersucht werden“, betont Professor Guido Spars von der Bergischen Universität.

Postwachstumsgesellschaft, Sharing Economy, produktive Stadtlandschaften, nachhaltiger Konsum – so lauten aktuelle Schlagworte im Bereich Wohnen und Stadtentwicklung. Gemeinschaftsräume, Food-Kooperationen, Flächen für Urban Gardening, Re- und Upcycling-Initiativen, Car- und Bike-Sharing-Angebote, interaktive Plattformen für Tauschbörsen – die Ansätze sind vielfältig und haben weitreichende Konsequenzen für das nachhaltige Wohnen und die Stadtentwicklung der Zukunft.

„Die Stärkung des Nachhaltigkeitsbewusstseins und dabei ein nachhaltiger Konsum sind nach wie vor aktuelle und wichtige Ziele der politischen Agenda. Um nachhaltigen Konsum zu erreichen, sind sowohl technische als auch gesellschaftliche Lösungsansätze notwendig“, so die Forscherinnen und Forscher.

Prof. Dr. Heidi Sinning

Das wachsende Segment der „Shared Economy“ – auch als gemeinsamer oder kollaborativer Konsum bezeichnet – bietet Chancen für neue Konsum- und Eigentumsmodelle. Auch für die Wohnungswirtschaft stellen sich damit neue Herausforderungen, um den Trend zum Teilen, Tauschen und Leihen zu integrieren.

„Den Zeitgeist von ‚Nutzen statt Besitzen‘, insbesondere in der jüngeren Generation, können Wohnungsunternehmen durch wohnortnahe, kollaborative Angebote in den Konsumbereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung oder auch Energie aufgreifen“, so Professorin Heidi Sinning vom Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt. „Dazu zählen beispielsweise vergünstigte Car- und Bike-Sharing-Angebote für die eigenen Mieterinnen und Mieter oder auch die Bereitstellung von Flächen für Urban Gardening-Initiativen, Gemeinschaftsräume, Food-Kooperationen oder Recyclinginitiativen.“

Das Projekt umfasst Kooperationen mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) sowie dem Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. (vhw). Mit Hilfe der beiden Bundesverbände wird eine Befragung kommunaler und privater Wohnungsunternehmen und -genossenschaften vorgenommen.

Nach der Auswahl von vier Fallstudien werden empirische Mieterbefragungen und Zukunftswerkstätten durchgeführt und ausgewertet. Die Kommunale Wohnungsgesellschaft Erfurt mbH (KoWo) ist als Praxispartner zur Integration modellhaft entwickelter Ansätze kollaborativer Konsummodelle in einem Neubauprojekt beteiligt.

www.oekonomie-arch.uni-wuppertal.de
www.fh-erfurt.de/isp

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Guido Spars
Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen
Telefon 0202/439-4323
E-Mail spars[at]uni-wuppertal.de

Dipl.-Ing. Michael Heinze
Telefon 0202/439-4324
E-Mail mheinze[at]uni-wuppertal.de

ISP – Institut für Stadtforschung, Planung und Kommunikation der Fachhochschule Erfurt
Prof. Dr. Heidi Sinning
Telefon 0173/260 905
E-Mail sinning[at]fh-erfurt.de

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