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Ultradünne transparente Silberschichten für Solarzellen

13.11.2018|08:41 Uhr

Ein neues Herstellungsverfahren für transparente hauchdünne Silberschichten haben Forscherinnen und Forscher der Ruhr-Universität Bochum und der Bergischen Universität Wuppertal entwickelt. Das Material könnte helfen, Solarzellen und Leuchtdioden effizienter zu machen. Mit herkömmlichen chemischen Verfahren gelang es bislang nicht, besonders dünne und reine Silberschichten zu produzieren. In der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ berichtet ein Team um Prof. Dr. Anjana Devi und Nils Boysen aus der Bochumer Arbeitsgruppe Chemie Anorganischer Materialien zusammen mit der Gruppe um Prof. Dr. Thomas Riedl vom Wuppertaler Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente über einen neuen Syntheseweg.

Auf diesem Siliziumträger haben die Forscher einen ultradünnen Silberfilm aufgebracht. <br /><span class="sub_caption"> Foto RUB, Marquard</span>

„Die Vorstufen für die Abscheidung von ultradünnen Silberschichten sind äußerst empfindlich gegenüber Luft und Licht“, erklärt Nils Boysen. Zwar lassen sich die Vorstufen mit Fluor, Phosphor oder Sauerstoff stabilisieren. „Allerdings verunreinigen diese Elemente die Dünnschicht und verschmutzen die Geräte, mit denen die Schichten hergestellt werden“, so der Forscher weiter. Im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelte Boysen gemeinsam mit Kollegen eine Alternative für die Stabilisierung.

Die Wissenschaftler konzipierten eine chemische Silbervorstufe, in der das Silber in einem Amid und einem Carben verpackt ist und die somit ohne die Stabilisierung mit Fluor, Phosphor oder Sauerstoff auskommt. Sie zeigten, dass mit der neuen Vorstufe dünne Silberschichten auf eine Elektrode aufgetragen werden können. Dazu nutzten sie die Atomlagenabscheidung. Bei dem Verfahren wird die Vorstufe in Gasform zur Elektrode transportiert und dort als Silberschicht von nur wenigen Atomdicken abgeschieden. Weil der Silberfilm so dünn ist, ist er durchsichtig.

„Da der Prozess bei Atmosphärendruck und niedrigen Temperaturen funktioniert, wären die Rahmenbedingungen für eine industrielle Fertigung günstig“, sagt Prof. Dr. Devi.

Mit einer Reihe von Tests zeigten die Forscherinnen und Forscher, dass die mit dem neuen Verfahren produzierten Silberdünnschichten rein und elektrisch leitfähig sind. „Aus prozesstechnischer Sicht öffnet die erfolgreiche Synthese der neuen Vorstufe die Tür, ultradünne Silberschichten zu realisieren“, resümiert Prof. Dr. Riedl. „Sie stellen die Produktion von neuen Elektroden für hocheffiziente Solarzellen und Leuchten in Aussicht.“

„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Bochumer Materialwissenschaftlern und den Wuppertaler Ingenieuren war der Schlüssel zum Erfolg”, so Prof. Devi.

Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Riedl
Fakultät für Elektrotechnik, Informationstechnik und Medientechnik
Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente
E-Mail t.riedl[at]uni-wuppertal.de

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