Von Elberfeld nach Minsk: Wuppertaler Studierende auf Spurensuche
Am 29. Juni wurde der Bauabschnitt in Anwesenheit des belarussischen Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka sowie des deutschen Bundespräsidenten, Frank-Walter Steinmeier, und des österreichischen Bundespräsidenten, Alexander Van der Bellen, sowie weiterer Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Religionen und Institutionen feierlich übergeben. Am Abend besuchte Frank-Walter Steinmeier die Konferenz und nahm an einer Diskussion mit jungen Historikerinnen und Historikern aus Belarus, Russland, der Ukraine und Deutschland zum Thema Erinnerungskultur teil.
„Eine traurige Erkenntnis dieser Konferenz ist, dass Zeitzeuginnen und -zeugen durch nichts zu ersetzen sind und dass in der Erinnerungskultur etwas Entscheidendes fehlen wird, wenn es sie nicht mehr gibt“, so das Fazit der Wuppertaler Studierenden. „Gleichzeitig ist dieser Fakt eine Motivation, neue Wege des Erinnerns und Gedenkens zu finden, die es auch späteren Generationen ermöglichen, das Ausmaß des Leidens zu verstehen und die nicht endende Trauer der Opfer und ihrer Angehörigen nachzuempfinden.“ Der Weg zu einer europäischen Erinnerungskultur sei schwer, doch Ereignisse wie die Eröffnung dieser Gedenkstätte – ein belarussisch-deutsches Kooperationsprojekt – sei in ihren Augen ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Während ihres Aufenthaltes in Minsk führten die beiden zahlreiche Gespräche. Es sei schön zu sehen, dass so viele Menschen aus verschiedenen Ländern, die aus ganz unterschiedlichen Gründen zu dieser Konferenz gekommen seien, alle die Erinnerung als gemeinsames Ziel hätten. „Wir hoffen, dass Malyj Trostenez – jetzt ein würdiger Gedenkort – auch ein lebendiger Lernort wird, wo aus der Geschichte gelernt und die Zukunft gemeinsam aufgebaut werden kann“, betonen Hannah Drasnin und Tobias Korte.
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