Workshop zur Frage „Ist die Natur natürlich?“
„Das Teilchen ist einfach zu leicht“, so Prof. Harlander. Er ist Teil der DFG-finanzierten Forschergruppe, die derartigen Fragestellungen mit interdisziplinären Methoden nachgeht. Dabei handelt es sich um einen weltweiten Zusammenschluss von mehr als 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Physik, Philosophie, sowie Wissenschaftsgeschichte und -soziologie.
Sollte die Natur keine weiteren, bislang unentdeckten Teilchen in petto haben, dann würde man erwarten, dass das Higgs-Teilchen eine Million Millionen Millionen (1 mit 18 Nullen) mal schwerer ist, als tatsächlich gemessen. „Es gibt eigentlich nur drei Möglichkeiten: Entweder, es existieren noch weitere Teilchen, die wir am LHC entdecken können. Oder die Natur und die Physiker haben unterschiedliche Vorstellungen davon, was natürlich ist. Oder unsere Theorie ist grundlegend falsch“, so Harlander weiter.
Diese Fragestellung steht im Zentrum des Workshops. So soll international führenden Forschern aus unterschiedlichen Disziplinen ein Forum geboten werden, sich über die gegenwärtige Situation der Teilchenphysik im Allgemeinen und die spezielle Rolle des Higgs-Teilchens auszutauschen. „Dem Dialog zwischen Physik und Philosophie ist lange Zeit leider nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt worden. Mit unserer interdisziplinären Kooperation, die ihren Ursprung an der Bergischen Universität Wuppertal genommen hat, wirken wir dem seit über zehn Jahren erfolgreich entgegen“, fasst Prof. Dr. Gregor Schiemann das Ziel der Forschergruppe zusammen.
Es ist geplant, die Ergebnisse des Workshops in einer Spezialausgabe einer renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift zu veröffentlichen.
Weitere Informationen auf der neuen Webseite der Forschergruppe unter www.lhc-epistemologie.uni-wuppertal.de
Kontakt:
Prof. Dr. Gregor Schiemann
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften
Telefon 0202/ 439-2358
E-Mail schiemann[at]uni-wuppertal.de