Wuppertaler Geschichtswissenschaft auf Historikertag vertreten
„Zentral ist dabei die Frage, auf welche Weise diese Organisationen Aufgaben als Mittlerinstanzen zwischen der Besatzungsmacht und den einheimischen Bevölkerungen übernahmen“, erklärt Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer. Dazu gehörte die Versorgung mit Lebensmitteln oder Wohnraum unter Kriegsbedingungen ebenso wie die Erfassung und Registrierung jüdischer Menschen im Kontext ihrer Verfolgung und Ermordung.
Die Sektion „Herrschaft und ihre Mittlerinstanzen“ wird diese Themen anhand von Fallbeispielen aus Griechenland, der Ukraine, Dänemark und Belgien diskutieren. Dafür konnten mit Prof. Dr. Hagen Fleischer (Universität Athen), Prof. Dr. Tanja Penter (Universität Heidelberg), Prof. Dr. Karl Christian Lammers (Universität Kopenhagen) und Dr. Dirk Luyten (Centre for Historical Research and Documentation on War and Contemporary Society Brüssel) hochrangige Expertinnen und Experten gewonnen werden. Den einführenden Vortrag hält Prof. Tönsmeyer, die Sektion schließt mit einem Kommentar von Prof. Dr. Dieter Pohl (Universität Klagenfurt).
Damit stellen Tatjana Tönsmeyer und Peter Haslinger einen Teilbereich des gemeinsam geleiteten Quelleneditionsprojekts „World War II: Everyday Life Under German Occupation“ einem breiten internationalen Fachpublikum vor. Der Historikertag zählt mit mehr als 400 Referentinnen und Referenten, 3.000 Teilnehmenden und einer Vielzahl von Sektionen zu allen Epochen der Geschichte zu einem der größten geisteswissenschaftlichen Fachkongresse in Europa.
Prof. Tatjana Tönsmeyer hat seit 2011 den Lehrstuhl Neuere und Neueste Geschichte an der Bergischen Universität inne und leitet seit 2012 den Forschungsbereich „Europa“ am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen, Institute for Advanced Study in the Humanities.
Kontakt:
Prof. Dr. Tatjana Tönsmeyer
Telefon 0202/439-2422 (Sekretariat)
E-Mail toensmeyer[at]uni-wuppertal.de