Wuppertaler Mathematiker international vernetzt
Mitte Juni laden die Wissenschaftler vom IMACM, dem „Institute of Mathematical Modelling, Analysis and Computational Mathematics“ an der Bergischen Universität über 60 Mathematikstudierende, Doktorandinnen und Doktoranden sowie Professorinnen und Professoren zur „Sommerschule über Ergodentheorie“ nach Wuppertal ein. Ein auf die Sommerschule vorbereitender Online-Kurs mit über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 35 Ländern läuft bereits seit Oktober 2018. „Die Ergodentheorie ist eine eigenständige mathematische Disziplin, welche aber ursprünglich von Problemen der statistischen Mechanik motiviert war. Diese Theorie hat inzwischen sehr überraschende Anwendungen in anderen mathematischen Gebieten wie der Kombinatorik oder der Zahlentheorie gefunden“, so Prof. Dr. Farkas.
Im Rahmen eines Projekts mit dem renommierten Rényi Institut für Mathematik der Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Budapest sollen unterschiedliche Probleme aus dem mathematischen Gebiet der „Harmonischen Analysis“ gelöst werden. Das Projekt mit dem Titel „HAEP – Harmonic Analysis and Extremal Problems“ wird über zwei Jahre vom DAAD gefördert. „Es ist geplant, dass die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer für jeweils eine Woche pro Jahr zum Partner-Institut reisen, um sich dort mit den Fachkolleginnen und -kollegen auszutauschen. Studierende werden in kleine Teilprojekte involviert und bei der Fertigstellung ihrer Abschlussarbeiten unterstützt“, erklärt Prof. Farkas.
Verantwortlich für die Kooperation mit der ISEG – Lisbon School of Economics & Management in Portugal zeichnet Prof. Dr. Ehrhardt. An dem Projekt aus dem Bereich der numerischen Finanzmathematik werden in den kommenden zwei Jahren 15 Mathematikstudierende, Promovierende sowie Professorinnen und Professoren teilnehmen. „Ziel der deutsch-portugiesischen Kooperation ‚FRACTAL – FRActional models and CompuTationAL Finance‘ ist die Analyse und Konstruktion von neuartigen numerischen Methoden zur effektiven Lösung von fraktalen Erweiterungen der klassischen Black-Scholes Gleichung. Diese fraktalen partiellen Differentialgleichungen sind wesentlich schwieriger zu analysieren und auch aufwändiger numerisch zu lösen – im Vergleich zur klassischen linearen Black-Scholes Gleichung", so Prof. Dr. Ehrhardt.
Ein gemeinsamer Erfolg der beiden Wuppertaler Professoren ist das Projekt „CSITI – Coupled Systems and Innovative Time Integrators“. Es kombiniert die Expertisen der beiden Fachrichtungen („AG Funktionalanalysis“ und „AG Angewandte Mathematik und Numerische Analysis“) mit denen der Kolleginnen und Kollegen von der Eötvös Loránd Universität (ELTE) in Budapest. „Hierbei geht es um neue effiziente Lösungsmethoden (sog. Zeitintegratoren) für gekoppelte Systeme, deren Herleitung, Analyse und Implementierung die Erfahrung aller drei beteiligten Forschergruppen benötigt. Die entwickelten Verfahren sollen an drei Beispielproblemen getestet werden: Kontamination der Arktis mit Plastikmüll, Smogentstehung in der Stadt sowie frühe Phase der Planetenentstehung“, berichtet Prof. Ehrhardt. Geplant ist ein gemeinsamer Workshop mit anschließendem Austausch von Masterstudierenden, die an ihrer Thesis arbeiten.
Weitere Informationen auf
www.imacm.uni-wuppertal.de
und den Projektwebseiten unter:
www.fan.uni-wuppertal.de/22nd-internetseminar.html
www.fan.uni-wuppertal.de/haep.html
www-amna.math.uni-wuppertal.de/~ehrhardt/Projects/FRACTAL.html
www-amna.math.uni-wuppertal.de/~ehrhardt/Projects/CSITI.html
Kontakt:
Prof. Dr. Bálint Farkas
Arbeitsgruppe Funktionalanalysis
Telefon 0202/439-2673
E-Mail: farkas[at]uni-wuppertal.de
Prof. Dr. Matthias Ehrhardt
Arbeitsgruppe Angewandte Mathematik und Numerische Analysis
Telefon 0202/439-3361
E-Mail: ehrhardt[at]uni-wuppertal.de