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Wuppertaler Physiker maßgeblich an DFG-Forschergruppe beteiligt

15.10.2015|09:59 Uhr

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zum Herbst sechs neue Forschergruppen ein. In der Gruppe „Korrelationen in integrablen quantenmechanischen Vielteilchensystemen“ forschen vier Physiker der Bergischen Universität Wuppertal: Prof. Dr. Hermann Boos, Privatdozent Dr. Frank Göhmann, Privatdozent Dr. Michael Karbach und Prof. Dr. Andreas Klümper, der auch Sprecher der Forschergruppe ist.

Die Wuppertaler Wissenschaftler in der neuen DFG-Forschergruppe (v.l.n.r.): PD Dr. Michael Karbach, Prof. Dr. Hermann Boos, PD Dr. Frank Göhmann und Prof. Dr. Andreas Klümper.

Die DFG-Forschungsverbünde ermöglichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Die Wuppertaler Wissenschaftler erhalten für ihre Forschungen über drei Jahre rund eine Million Euro. Forschergruppen können von der DFG zweimal für drei Jahre gefördert werden.

„Ich möchte dem Forscherteam um Prof. Klümper ganz herzlich zu diesem großen Erfolg gratulieren. Er unterstreicht die nationale und internationale Anerkennung des Profils, das die Bergische Universität in diesem Bereich aufweist“, so Uni-Rektor Prof. Dr. Lambert T. Koch.

In ihrer Forschergruppe arbeiten die Wuppertaler Wissenschaftler zusammen mit Prof. Dr. Holger Frahm von der Universität Hannover und Prof. Dr. Jesko Sirker von der University of Manitoba in Winnipeg (Kanada). Die Forschergruppe wird von der DFG mit insgesamt rund 1,4 Mio. Euro gefördert. Die sechs Wissenschaftler aus Hannover, Winnipeg und Wuppertal haben schon in der Vergangenheit miteinander geforscht und wollen mit den aktuellen Fördermitteln unter anderem sieben Doktoranden-Stellen sowie eine Postdoc-Stelle finanzieren. Darüber hinaus planen sie drei internationale Workshops.

„Die Themen, mit denen wir uns beschäftigen, bilden ein Teilgebiet der kondensierten Materie und werden von uns mit theoretischen Methoden, insbesondere mathematisch-physikalischen und computer- algorithmischen Verfahren untersucht“, sagt Prof. Klümper. Die Möglichkeiten, physikalische Materialeigenschaften ausgehend von den Eigenschaften ihrer mikroskopischen Bestandteile zu beschreiben, sind in natürlicher Weise begrenzt durch die Fähigkeit die makroskopischen Größen tatsächlich zu berechnen. Viele Aspekte von Festkörpern können bereits sehr gut beschrieben werden, ihre Berechnung basiert allerdings großenteils auf Modellen, in denen die Wechselwirkung zwischen den Elektronen nicht exakt, sondern nur stark genähert behandelt wird. Im Gegensatz dazu ermöglichen die in der neuen Forschergruppe eingesetzten Methoden die exakte Lösung von wechselwirkenden Vielteilchensystemen.

Damit werden Daten zu statischen und dynamischen Korrelationsfunktionen bei beliebiger Temperatur von standardisierten Referenzsystemen zur Verfügung gestellt, die in einer Vielzahl von Gebieten der experimentellen und theoretischen Physik benötigt werden. „Einige konkrete Themen, die wir bearbeiten werden, sind die Physik kondensierter Materie fern des thermodynamischen Gleichgewichts, ultrakalte atomare Gase, Magnetresonanz, Halbleiter-Nanodrähte sowie Wärme- und Ladungstransport durch kollektive Anregungen“, so Prof. Klümper.

Die DFG fördert aktuell insgesamt 175 Forschergruppen sowie 15 Kolleg-Forschergruppen.

www.dfg.de

Kontakt:
Prof. Dr. Andreas Klümper
Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften
Telefon 0202/439-2744
E-Mail kluemper[at]uni-wuppertal.de

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