Zukunft Bioökonomie: Wuppertaler Politikwissenschaftler gestalten soziale Prozesse für eine bio-basierte Wirtschaft in Stadt und Land
Im Rahmen des Projekts „Bioökonomische Nutzungspfade – Diskurs und Kommunikation“ (BioDisKo) legen die Wuppertaler Politikwissenschaftler zusammen mit Forscherinnen und Forschern des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen Parameter und Entscheidungsschritte für den Wandel zu einer bio-basierten Wirtschaft fest. Der Erfolg eines solchen Vorhabens hängt von zahlreichen sozialen Prozessen ab, die sich aus der systemischen Verknüpfung von Ökologie, Wirtschaft und Gesellschaft ergeben. „Auf der einen Seite gehören Landnutzungskonflikte, Prozesse der Dezentralisierung und der Umbruch agrar-industrieller Strukturen dazu. Auf der anderen Seite zentrale politische Festlegungen, neue agrikulturelle Sichtweisen und eine Anpassung der urbanen Lebensformen“, schildert Prof. Dr. Lietzmann den Hintergrund. „Veränderte Mobilitätserwartungen, urbane Lebensstile und Konsumwünsche stellen auch deutliche Hindernisse bei der Umsetzung der Bioökonomie dar. Sie werden erst in einer übergreifenden sozial-, politik- und wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive greifbar“, so Prof. Lietzmann weiter.
Die erforderlichen bio-ökonomischen Umstellungen werden in dem Projekt „BioDisKo“ in einer partizipativen Technikfolgenabschätzung mit Bürgerinnen und Bürgern aus Nordrhein-Westfalen erforscht. In einem wissenschaftlich festgelegten Verfahren diskutieren Bürgerinnen und Bürger die Chancen und Risiken der Biomasseproduktion und -verwertung exemplarisch anhand der Wertschöpfungsketten von Mais und der Maisalternative Sida in ihrer Region. Die Ergebnisse dieser basisorientierten Willensbildung fließen in die Beratungen eines „Zukunftsrats Bioökonomie NRW 2030“ ein, der ökologische, ökonomische und technologische Entwicklungspfade für Biomasseprodukte weiterentwickelt.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert das transformative Projekt, in dem das Kulturwissenschaftliche Institut Essen, das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT), das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) sowie das Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) der Bergischen Universität Wuppertal zusammenarbeiten.
Kontakt:
Prof. Dr. Hans J. Lietzmann
Lehrstuhl für Politikwissenschaft
Institut für Demokratie- & Partizipationsforschung
Telefon 0202/439-2428
E-Mail hans.j.lietzmann[at]uni-wuppertal.de